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Energiekrise | Lettland

Lettischer Geflügelkonzern warnt vor Rekordverlusten

Auch in Lettland sind die Kosten für Gas und Strom drastisch angestiegen. Der größte lettische Geflügelkonzern Putnu Fabrika Kekava warnt vor hohen Verlusten und sieht Geflügelbetriebe in ihrer Existenz bedroht.

Veröffentlicht am
i am adventure/Shutterstock.com
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Die AB Linas Agro Group betreibt die größte Agrar- und Lebensmittelproduktionsgruppe im Baltikum. Das Unternehmen hat 69 Tochtergesellschaften und beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter. Aufgrund der exorbitant gestiegenen Energiekosten im Land geht der Konzern im Jahr 2022 von Verlusten in Höhe von 9 Millionen Euro aus, wie der Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, gegenüber der lokalen Nachrichtenagentur Leta mitteilte.

Besonders betroffen von den gestiegenen Energiepreisen sei das Tochterunternehmen Putnu Fabrika Kekava, der größte lettischen Geflügelverarbeiter. Das Unternehmen prognostiziert für das Jahr 2022 Verluste in Höhe von 2,2 Millionen Euro.

Hohe Energiepreise bringen Geflügelindustrie in Existenznot

„Noch nie zuvor gab es einen so hohen Anstieg der Produktionskosten. Erdgas- und Strompreise haben historische Höchststände erreicht. Für unser Unternehmen ist der Gaspreis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 600 % und der Strompreis um 200 % gestiegen“, sagte Pratskyuvichyus. Die derzeitige Situation mache es für die gesamte Geflügelindustrie im Land schwer, den Betrieb aufrechtzuerhalten, räumte er ein.

Alle Möglichkeiten der Energieeinsparung ausgeschöpft

„Wir sehen in unserem Unternehmen keine weiteren Möglichkeiten für eine Reduzierung des Strom- und Erdgasverbrauchs“, sagte Pratskyuvichyus und fügte hinzu, dass ein Rückgang der Produktion in irgendeinem Produktionssegment die gesamte Produktionskette gefährdet. „Die Senkung des Strom- und Erdgasverbrauchs ist eng mit Biosicherheitsrisiken verbunden, das gefährdet die Gesundheit der Vögel und hat schwerwiegende Auswirkungen auf den gesamten Produktionsprozess“, sagte Pranckevicius.

Die Geflügelzucht erfordert die genaue Einhaltung bestimmter Temperaturen in jeder Produktionsphase: von 34 °C zu Beginn bis 19 °C am Ende des Wachstumszyklus. Diese Temperaturen müssen während des ganzen Jahres eingehalten werden. Werden diese Temperaturen nicht eingehalten, schadet dies dem Produktionsprozess erheblich, erklärte Pratskyuvichyus.

Alternative Energiequellen aufbauen

Die Linas Agro Group investiert jetzt in regenerative Energien und plant den Bau einer Photovoltaik-Großanlage, um zukünftig unabhängiger von den steigenden Energiekosten zu sein. Das Unternehmen baut außerdem einen Erdgasspeichers, um die Beheizung der Geflügelställe sicherzustellen.

Größte Preissteigerungen stehen noch mehr

Pranckevicius fügte hinzu, dass der rasche Anstieg der Energie- und Futtermittelpreise Geflügelzüchter in ganz Europa treffen werde, wobei er die größten Auswirkungen im Winter 2022/2023 erwartet. Der weitere Anstieg der Einzelhandelspreise dürfte den Konsum dann weitere bremsen. Aus diesem Grund versucht Kekava den Preisanstieg seiner Produkte möglichst gering zu halten. 

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