Stromausfälle in Südafrika: Schlimme Folgen für Geflügelbetriebe
Aufgrund von Stromengpässen kommt es in Südafrika immer wieder zu längeren Stromausfällen, die teilweise 10 Stunden andauern. Das hat gravierende Auswirkungen auf den Betrieb von Geflügelfarmen, Schlachthöfen und Verarbeitungsanlagen.
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Der staatliche Elektrizitätsversorger Eskom behauptet, dass die partiellen Stromabschaltungen notwendig seien, um einen totalen Zusammenbruch des Netzes zu verhindern. Laut Aussagen des Stromversorgers werde das Problem noch mindestens noch ein weiteres Jahr andauern. Die Situation bedrohe mittlerweile die Ernährungssicherheit des Landes und seine Wirtschaft. Die Regierung hat kürzlich eine Erhöhung der Strompreise um 18 % für dieses Jahr angekündigt, konnte jedoch nicht vorhersagen, wann die Stromausfälle enden werden.
Hühnerknappheit und höhere Preise prognostiziert
Rekord-Stromausfälle in den letzten Wochen haben laut VOA News dazu geführt, dass die Geflügelproduzenten des Landes innerhalb weniger Wochen fast 10 Millionen Hühner keulen mussten. Einige südafrikanische Unternehmen, darunter KFC-Franchises, berichten bereits über einen Mangel an Hühnerfleisch.
In der Geflügellieferkette am stärksten von den Stromunterbrechungen betroffen seien die Schlachthöfe, sagte Izaak Breytenbach, General Manager der South African Poultry Association (SAPA). Die Schlachthöfe benötigen Energie rund um die Uhr, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Prozessen durchzuführen – von Wasserbädern und elektrischen Betäubungsgeräten bis hin zum Zerlegen und Kühlen oder Einfrieren der Hähnchenprodukte.
Stromausfälle wirken sich negativ auf das Tierwohl aus
Aufgrund der Stromausfälle hat sich auf den Geflügelbetrieben ein Rückstau an Vögeln aufgebaut. Wouter de Wet, Chief Operating Officer des Geflügelunternehmens Rainbow, erklärte, wie sich die Ausfälle auf das Unternehmen auswirken. „Wir schlachten 1,4 Millionen Hühner pro Woche – 280.000 pro Tag“, sagte er. „Wenn wir nicht schlachten können, werden die Vögel im Wartebereich gehalten, doch dieser ist nur für kurze Aufenthalte ausgestattet.“ Wenn es keinen Strom gibt, können die Hühner nicht gefüttert, getränkt oder gekühlt und belüftet werden.
Hohe zusätzliche Kosten für Geflügelverarbeiter
Das Füttern der Vögel für einen zusätzlichen Tag erhöht die Futterkosten dramatisch. Es wird auch mehr Diesel benötigt, um die Lüftungssysteme in Betrieb zu halten und das Geflügel zu kühlen.
Da die Stromversorgung am Wochenende zuverlässiger ist, arbeiten viele Schlachthöfe zusätzlich an diesen Tagen. Doch die Aufwendungen für Überstunden erhöhen die Kosten. Dazu gehören laut de Wet bis zu 2 Millionen zusätzliche Rand (ZAR; 115.000 US-Dollar). Außerdem können die Arbeiter Ruhezeiten nicht richtig einhalten und die Ausrüstung kann nicht mehr ordnungsgemäß gewartet werden.
Im Dezember bezifferte Südafrikas führender Geflügelproduzent Astral Foods seine zusätzlichen Kosten, die aufgrund der Stromversorgungsprobleme entstanden waren, mit 126 Millionen ZAR. Kosten für die Unterbrechungen der Wasserversorgung bezifferte er mit 9 Millionen ZAR.