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EuroTier 2022

Die Zukunft der Tierhaltung im Fokus

Mit Methoden zu Effizienzsteigerungen, innovativer Stalltechnik, angepassten Fütterungsprozessen und hohem Einsatz für die Tiergesundheit präsentieren die Aussteller auf der EuroTier 2022, wohin die Reise gehen wird. Deshalb sollte der Besuch der Weltleitmesse, die vom 15. bis 18. November 2022 auf dem Messegelände in Hannover stattfindet, in keinem Terminkalender für diesen Monat fehlen.

Veröffentlicht am
Mr Dasenna, robert_s, Oleksandr Lytvynenko, mmpixel91/shutterstock.com
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Vier Jahre ist sie her – die letzte EuroTier in Präsenz. Mit über 41 000 Teilnehmern, davon 45% aus dem Ausland, und mehr als 1200 Ausstellern war die EuroTier Digital im Februar des letzten Jahres zwar eine sehr erfolgreiche Alternativlösung, doch fehlten der persönliche Austausch mit Berufskollegen, die Gespräche an den Firmenständen und auch die ganze Atmosphäre. Vielleicht sogar das Gedränge!

Impulsgeber für die Geflügelbranche

Mit dem Leitthema „Transforming Animal Farming“ liegt in diesem Jahr, das von explodierenden Preisen bei Energie, Futter und Dienstleistungen gekennzeichnet ist, ein besonderer Fokus auf den Anpassungen an zukünftige Rahmenbedingungen. Da sich Produktions- und Wertschöpfungsketten sowie gesellschaftliche und umweltpolitische Ansprüche an die Geflügelhaltung in Rekordtempo verändern, gilt es den Überblick zu behalten.

Die EuroTier bietet als internationale Plattform Innovationen und Lösungsansätze rund um die moderne Tierhaltung und für die Herausforderungen der Zukunft. Über die impulsgebende Weltleitmesse in Zeiten veränderter Rahmenbedingungen haben wir mit Stefan Teepker, Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Vorsitzender des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) und Hähnchenmäster aus Handrup im südlichen Emsland gesprochen.

Stefan Teepker, Vizepräsident des Zentral­verbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), Vorsitzender des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) und Hähnchenmäster aus Handrup im südlichen Emsland. © Felix Holland/BVH

Die EuroTier findet nach mehr als zwei Jahren wieder in Präsenz statt. Mit welchen Erwartungen werden Sie die Messe besuchen?

Stefan Teepker: Die EuroTier als eine der wichtigsten Plattformen für Innovationen in der Tierhaltungsbranche setzt jedes Mal neue Impulse, die ich sowohl als Unternehmer als auch als Verbandsmitglied gerne mitnehme. Neben der großen Vielfalt an wichtigen und interessanten Themen setze ich immer stark auf den Austausch mit Berufskollegen, Stakeholdern und Multiplikatoren auch auf internationaler Ebene. 

Welche Themen interessieren Sie auf der EuroTier besonders? Worin liegt Ihr Hauptaugenmerk? 

Stefan Teepker: Die Bandbreite an Entwicklungen von Fütterung bis Klima, aber auch im Bereich Digitalisierung und Automatisierung sind rasant und von großer Bedeutung. Hier bietet die diesjährige EuroTier einen sehr guten Überblick für mich und die Entwicklung meines Betriebes. Der große Faktor Energie, besonders unter dem Aspekt der Verfügbarkeit und der Effizienz in der aktuell sehr herausfordernden Situation, treibt mich ebenfalls um. Beleuchtungsmanagement, Stallheizungstechnik und Wärmerückgewinnung sind weitere konkrete Themen, zu denen ich mir neue Erkenntnisse im Rahmen der diesjährigen EuroTier erhoffe.

Gehen Sie mit Investitionsabsichten auf die Messe? Wenn ja, welche sind es und für welchen Bereich Ihrer Geflügelerzeugung? 
 

Stefan Teepker: Wenn ich was Gutes finde, dann ja …Wichtig ist hierbei, dass die Investition mittel- und langfristig einen Mehrwert für den Betrieb darstellt und sich auch in zukünftige Entwicklungen gut integrieren lässt. Die EuroTier bietet mir als Unternehmer hier die Möglichkeit, einen guten Überblick über Neuerungen sowohl namhafter Hersteller zu bekommen als auch innovative Konzepte neuer Firmen kennenzulernen. 
 

„Transforming Animal Farming“ ist diesmal das Leitthema. Worin sehen Sie die größten Herausforderungen der Geflügel­fleischerzeugung in Deutschland auf ihrem Weg in die Zukunft?
 

Stefan Teepker: Wir befinden uns in einer historischen Krise: Ukraine-Krieg, Energieengpässe, Inflation, Seuchengeschehen. Selten sah sich die Geflügelwirtschaft vor derart gravierende Herausforderungen gestellt. Mehr denn je bedarf es einer praktikablen und ökonomisch tragfähigen Transformation der Geflügelhaltung in eine sichere Zukunft. Dafür fehlt beispielsweise immer noch die notwendige Öffnungsklausel für das Bau- und Emissionsrecht. Tierhalter benötigen langfristige Planungssicherheit und einen Abbau der hiesigen, kostenintensiven Auflagenflut, um auch in Zukunft noch wirtschaften zu können. 
Gleichzeitig behindern Preissteigerungen auf allen Ebenen – sei es für Energie, Düngemittel oder Betriebs­stoffe – die nötigen Transformationsprozesse. Damit die deutsche Geflügelwirtschaft auch langfristig eine Perspektive hat, gehört eine verpflichtende staatliche Herkunftskennzeichnung für den Außer-Haus-Markt zwingend auf die Agenda der Politik, damit die Ernährung der Bevölkerung mit hochwer­tigen, verantwortungsvoll produzierten heimischen Lebensmitteln gesichert bleibt. Denn die Menschen wollen und wertschätzen tierische Produkte, wenn sie verantwortungsvoll erzeugt wurden. Der Großteil drängt auf Fortschritte bei Tierwohl und Klimaschutz. Es steht daher außer Frage, Deutschland als Fleischstandort zu erhalten und mit zukunftsweisenden Standards ein Vorbild für andere Länder zu setzen. 
 

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) gestaltet das hochkarätige Fachprogramm der EuroTier in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG). Welche Vorträge und Diskussionsrunden sollten unsere Leser auf keinen Fall verpassen? 
 

Stefan Teepker: Das Geflügel-Fachprogramm in Halle 17 verspricht dieses Jahr eine große Themenvielfalt. Von Vorträgen zur Energieversorgung in Ställen, der aktuellen Lage um die Aviäre Influenza über die Netzwerkbildung in der europäischen Masthühnerhaltung bis hin zu praktikablen Möglichkeiten hinsichtlich der Emissionsminderung ist für interessierte Fachbesucher alles vertreten. Wie sagt man so schön: die Qual der Wahl.

 

Highlight der Geflügelbranche

Brennpunktthemen für Geflügelhaltungsbetriebe werden im Forum „Schwein & Geflügel“ beleuchtet. Aspekte wie Tierwohl, Ressourcenschonung sowie zukunftsweisende Haltungssysteme bei sich verändernden Klimabedingungen stehen bei den Fachvorträgen in Halle 17 auf dem Programm. Traditionell lädt die Geflügelwirtschaft bereits einen Tag vor der EuroTier zur „International Poultry Conference“– dem Höhepunkt für alle Fachbesucher aus der Geflügelbranche. Worauf sich Geflügelunternehmen durch die stark gestiegenen Preise einstellen müssen und welche Handlungsoptionen es gibt, wird Thema der Impulsvorträge und Podiumsdiskussion sein.

Halten Sie also Ihre Augen offen und lassen Sie sich auf der EuroTier 2022 inspirieren. Treffen Sie sich endlich wieder mit Berufskollegen, Ausstellern und Experten!

 

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