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Mitgliederversammlung der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft

Niedersachsens Geflügelhalter fordern: Mehr Gebote als Verbote!

Die Geflügelhalter in Deutschland stehen permanent neuen gesetzlichen Regelungen gegenüber: das mache die Planbarkeit ihrer Unternehmen schwer. Verschlimmert werde die Situation dadurch, dass viele Neuregelungen nicht auf europäischer Ebene abgestimmt sind. Daher formulierte die Niedersächsische Geflügelwirtschaft in einer Resolution seine Positionen an die Politik.

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Anlässlich seiner Mitgliederversammlung wurde der Vorstand des NGW neu gewählt: v.l. 
Henner Schönecke,
Carola Reiners, als neues Mitglied des Vorstandes, Friedrich-Otto Ripke, bestätigter Vorsitzender, Geschäftsführer Dieter Oltmann, Thomas Korte und Gernot Kuhlmann, der nicht mehr für eine Neuwahl angetreten war.
Anlässlich seiner Mitgliederversammlung wurde der Vorstand des NGW neu gewählt: v.l. Henner Schönecke, Carola Reiners, als neues Mitglied des Vorstandes, Friedrich-Otto Ripke, bestätigter Vorsitzender, Geschäftsführer Dieter Oltmann, Thomas Korte und Gernot Kuhlmann, der nicht mehr für eine Neuwahl angetreten war.Nährig/DGS
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Die Geflügelwirtschaft ist für Niedersachsen wirtschaftsrelevant – zwei Drittel des deutschen Geflügelbestandes stehen in unserem Bundesland. „Wir sind stolz, dass wir als Geflügelbranche ein wichtiges Standbein der Wirtschaft in Niedersachsen sind und die Menschen in ihren grundlegenden Bedürfnissen verlässlich versorgen. Wir wollen alles tun, um die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit in unserer Arbeit weiter auszubauen. Dafür benötigen wir aber unternehmerfreundliche Perspektiven und Rahmenbedingungen – im Klartext: mehr Gebote als Verbote!“ Dies betonte Friedrich-Otto Ripke, der Präsident des Niedersächsischen Geflügelwirtschaft Landesverband e.V. auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes am 5. September 2023 in Dötlingen.

Agrarpolitik von Cem Özdemir gefährdet Ernährungssicherheit

Nach Ansicht des Vorsitzenden des Verbandes gefährden Ernährungsstrategien und immer weiter hochgeschraubte Klimaschutzanforderungen, die zu schnell kommen und rein national laufen, die Existenz der Tierhalter und den Tierwohlfortschritt. 

Hinzu kämen zunehmende Importe aus Osteuropa und mit dem Mercosur-Handelsabkommen demnächst auch aus südamerikanischen Ländern. Diese zusätzlichen Einfuhren würden neue Risiken in Lebensmittelhygiene, Tierwohl und Versorgungssicherheit bergen. In Zeiten ohnehin gefährdeter Ernährungssicherung seien sie keine Lösung, sondern würden neue Probleme – auch für die Verbraucher – schaffen.

Was die geflügelhaltenden Betriebe in Niedersachsen beim Klimaschutz bereits umgesetzt hätten, erklärt der NGW so: Viele Betriebe nutzten beispielsweise eine nachhaltige Energieversorgung, indem sie ihre Ställe mit eigener Biogas-Wärme und Photovoltaik-Strom betreiben und sparten so große Mengen an Energie ein.

Die Landwirte seien auch an anderer Stelle Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel: Sie binden Klimagase in Boden und Wäldern und tragen durch die Nutztierhaltung dazu bei, natürliche Ressourcen optimal zu verwerten. Geflügelmist ist ein wichtiger und nährstoffreicher Bestandteil der Kreislaufwirtschaft.

Kritik an der Ampelkoalition: Nicht am Tierwohl vorbei handeln

Zu den Leistungen beim Thema Tierschutz verweist NGW-Vorsitzender Ripke auf die Initiative Tierwohl und die Borchert-Kommission, deren Mitglied er bis zum 22. August 2023 war.  Die Auflösung der Borchert-Kommission hatte er schweren Herzens mitbeschlossen. Er kritisiert: „Mit ausreichender politischer Unterstützung hätten wir schon wesentlich weiter in der Transformation sein können.“

Ripke appellierte an die Politik, beim Tierwohl nicht an der Landwirtschaft vorbei zu handeln. Je höher die Haltungsformen in der Tierhaltung seien, desto teurer würden die Lebensmittel werden. „Doch für immer teurere Lebensmittel gibt es immer weniger Käufer. Eine Tierschutzpolitik, die das ausblendet, läuft gegen den Markt und ist zum Scheitern verurteilt“, so der NGW-Präsident.

Abschließend fordert der NGW auch die Politik auf, ihr Handeln wieder konsequent nach wissenschaftlichen und ökonomischen Fakten auszurichten. „Ihren Entscheidungen müssen zwingend Folgenabschätzungen vorausgehen. Rein nationale kostentreibende Auflagen müssen wegfallen bzw. dürfen nicht eingeführt werden“, zitiert Ripke zusammenfassend aus der Resolution.

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