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Eurobarometer-Umfrage

Steigende Lebenshaltungskosten größte Sorge der Europäer

Die steigenden Lebenshaltungskosten sind für 93% der Europäerinnen und Europäer die drängendste Sorge, so das Ergebnis der jüngsten Eurobarometer-Umfrage des Europäischen Parlaments.

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Die Europäer sind besorgt über steigende Preise und erwarten weitere EU-Maßnahmen.
Die Europäer sind besorgt über steigende Preise und erwarten weitere EU-Maßnahmen.Shutterstock.com
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In allen EU-Mitgliedstaaten sind mehr als sieben von zehn Befragten über die steigenden Lebenshaltungskosten besorgt, mit Spitzenwerten in Griechenland (100%), Zypern (99%), Italien und Portugal (jeweils 98%). In Österreich sind die steigenden Kosten für 89% der Befragten besorgniserregend, in Deutschland für 93%.

Die steigenden Preise, auch für Energie und Lebensmittel, sind in allen soziodemografischen Kategorien wie Geschlecht oder Alter sowie in allen Bildungs- und Berufsschichten spürbar. Die EU-weit am zweithäufigsten genannte Sorge ist mit 82% (in DE und AT jeweils 76%) die Gefahr von Armut und sozialer Ausgrenzung, gefolgt vom Klimawandel und der Ausbreitung des Krieges in der Ukraine auf andere Länder mit jeweils 81% (in AT 72%) an dritter Stelle. In Deutschland rangiert die Angst vor einem Übergreifen des Krieges mit 80% an zweiter Stelle.

Nur ein Drittel mit nationalen Maßnahmen gegen steigende Kosten zufrieden

Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von der EU, dass sie weiter an Lösungen arbeitet, um die sich verschärfenden Auswirkungen der aufeinanderfolgenden Krisen auf dem Kontinent abzumildern. Im Moment sind die Bürgerinnen und Bürger weder mit den Maßnahmen auf nationaler noch auf EU-Ebene zufrieden. Nur ein Drittel der Europäer (je 33%) ist mit den Maßnahmen zufrieden, die ihre nationalen Regierungen oder die EU ergriffen haben, um den Anstieg der Lebenshaltungskosten zu bekämpfen. In Deutschland sind 31% (AT 45%) mit nationalen Maßnahmen zufrieden und 27% ( AT 39%) mit den EU-Maßnahmen.

Betrachtet man die finanzielle Situation der Bürgerinnen und Bürger, so zeigt die Umfrage, dass die Auswirkungen der Krisen zunehmend zu spüren sind. Fast die Hälfte der EU-Bevölkerung (46%, AT 33%, DE 40%) gibt an, dass ihr Lebensstandard aufgrund der Folgen der Covid-19-Pandemie, der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Lebenshaltungskostenkrise bereits gesunken ist. Weitere 39% (AT 45%, DE 46%) haben noch keine Einbußen in ihrem Lebensstandard zu verzeichnen, rechnen aber damit, dass dies im kommenden Jahr der Fall sein wird, so dass die Aussichten für 2023 eher düster sind. Ein weiterer aufschlussreicher Indikator für die zunehmenden wirtschaftlichen Zwänge ist der gestiegene Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die "meistens" oder "manchmal" mit Zahlungsschwierigkeiten konfrontiert sind, ein Anstieg um neun Prozentpunkte von 30% auf 39% (AT 29% , DE 27%) seit Herbst 2021.

Hintergrund

Das Eurobarometer Herbst 2022 des Europäischen Parlaments wurde von Kantar zwischen dem 12. Oktober und dem 7. November in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Die Umfrage wurde von Angesicht zu Angesicht durchgeführt, wobei in Tschechien und Dänemark zusätzlich Videointerviews (CAVI) eingesetzt wurden. Insgesamt wurden 26.431 Interviews geführt. Die EU-Ergebnisse wurden entsprechend der Bevölkerungszahl der einzelnen Länder gewichtet.

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