Lebensmitteleinzelhandel: Fleisch der Haltungsform 1 und 2 dominiert bei Eigenmarken
Bei den Eigenmarken der Lebensmittelhändler dominiert der Anteil an Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2. Das hat eine Umfrage von Greenpeace bei den großen Supermarktketten ergeben.
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Die Umweltorganisation hatte dafür die Eigenangaben zum Fleischsortiment und der vierstufigen freiwilligen Fleischkennzeichnung von Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe ausgewertet. Ein Anteil von 87,3 % des Fleisches ist demnach den Haltungsformen 1 und 2 zuzuordnen. Dieser Wert stagniert Greenpeace zufolge nahezu im Vergleich zu den 88,4 %, die im Vorjahr ermittelt wurden.
Zwar wollten alle befragten Händler langfristig kein Frischfleisch und teilweise auch kein verarbeitetes Fleisch mehr aus den niedrigsten Haltungsformen bei ihren Eigenmarken anbieten, so Greenpeace. Aktuell stammt aber noch immer ein überwiegender Anteil an Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2. Seit 2022 sei der Anteil der mit Haltungsform 1 gekennzeichneten Frischfleischprodukte sogar wieder leicht von rund 19 % auf nun 21 % gestiegen.
Die Nichtregierungsorganisation fordert daher mehr Tempo von den Unternehmen. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff appellierte an die Unternehmen, nicht auf die politischen Umsetzungen der Kennzeichnung zu warten, sondern bereits jetzt den Ausbau der Haltungsformen 3 und 4 konsequent voranzutreiben.
Greenpeace hat den sogenannten „Supermarkt-Check“ bereits zum fünften Mal vorgelegt. Erstmals war die Abfrage im Oktober 2019 durchgeführt worden, die aktuelle im Mai 2023. Bei jedem Händler wurde dabei nach dem verpackten und unverpackten Frischfleisch der Eigenmarken im ersten Quartal gefragt, wobei ausschließlich der deutsche Markt betrachtet wurde.