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Futter- und Lebensmittel

Neuartige Proteinquellen – gleiche Gesundheitsrisiken?

Die mit dem Verzehr neuartiger Proteinquellen wie beispielsweise Insekten- oder Algeneiweiß verbundenen gesundheitlichen Gefahren sind dieselben wie bei den klassischen Eiweißquellen. In dieser Einschätzung sind sich Wissenschaftler vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einig.

von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 05.12.2024
Larven der Schwarzen Soldatenfliege finden in Futtermitteln Einsatz. © Namsom1988/shutterstock.com
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Neuartige Proteinquellen in der Ernährung wie beispielsweise Insekten oder Algen stellen kein höheres Gesundheitsrisiko für die Verbraucher dar wie die klassischen tierischen oder pflanzlichen Eiweiße. In dieser Einschätzung waren sich die Wissenschaftler bei dem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 2. Dezember 2024 ausgerichteten Pressegespräch einig.

Verzehrsrisiken, die bei den alternativen Eiweißquellen auftreten könnten, seien dieselben wie bei den konventionellen, erklärte Prof. Bernd Schäfer von der Fachgruppe Lebensmitteltoxikologie. Er nannte als Möglichkeiten allergische Reaktionen, mikrobiologische Verunreinigungen, Kontaminanten oder antinutritive Substanzen.

Augenmerk auf Allergierisiko und Transfer von unerwünschten Stoffen

Dr. Johannes Pucher von der Fachgruppe Tierhaltung, Aquakultur und Referenzmaterial verwies aber darauf, dass die Insekten mit Viren belastet sein könnten, die es bei anderen Tierarten nicht gebe. Allerdings sind diese Pucher zufolge in der Regel für den Menschen ungefährlich. Im Fall von Insekten, die in Form von Insektenmehl verarbeiteten Lebensmitteln wie Keksen oder Nudeln beigefügt werden können, liegt das Augenmerk dem BfR zufolge besonders auf dem Allergierisiko. So besteht bei Menschen, die eine Allergie gegen Hausstaubmilben, Krebstiere oder Weichtiere haben, das Risiko, dass sie auch auf Lebensmittel mit Insektenprotein allergisch reagieren, wobei in Deutschland bislang kein solcher Fall bekannt ist.

Bekannt ist dem BfR zufolge aber, dass in Hülsenfrüchten, die beim Konsumenten und in der Politik als alternative Proteinquellen eingestuft werden, Antinutritiva enthalten sind, die die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen wie Eisen oder Zink hemmen. Und getrocknete Meeresalgen können sehr hohe Jodgehalte aufweisen, die eine Überfunktion der Schilddrüse verursachen können.

Speziell bei den Futtermitteln sind laut Dr. Robert Pieper von der Fachgruppe Futtermittel und Futtermittelzusatzstoffe nicht nur die möglichen Auswirkungen alternativer Proteinquellen auf die Gesundheit der Nutztiere zu berücksichtigen, sondern auch der mögliche „Transfer“ der Stoffe in Lebensmittel tierischer Herkunft. Untersuchungen am BfR hätten gezeigt, dass gesundheitlich problematische Inhaltsstoffe aus dem Tierfutter in die Milch von Kühen übergehen könnten, etwa Bitterstoffe aus Lupinen.

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