
Larvenfutter in der Mobilstallhaltung erprobt
Insekten als Futterquelle zeigten bei Legehennen in der Mobilstallhaltung vielversprechende Ergebnisse. Doch der Arbeitsaufwand und die Kosten der Verfütterung sind hoch.
von DGS Redaktion (Quelle: Projekt Evelin) Quelle Projekt EVELIN erschienen am 19.04.2024Das EIP-Projekt EVELIN (Effiziente Verwendung von Larven für die Nutztierhaltung) untersuchte drei Jahre lang sowohl die Produktion von Schwarzen Soldatenfliegenlarven (Hermetia illucens) als auch die Auswirkungen der Verfütterung der Larven auf das Verhalten von Legehennen und die Qualität der Eier.
Die Ausgangshypothese lautete, dass die Zugabe lebender Insektenlarven sowohl das Tierwohl als auch die Wirtschaftlichkeit der Geflügelhaltung positiv beeinflusse. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wurden Reststoffe oder Abfallprodukte aus der Lebensmittelproduktion, wie etwa Gemüse- und Obstreste, die üblicherweise entsorgt werden, weiterverwertet. Diese Nebenstromprodukte wurden zur Fütterung der Insektenlarven verwendet, die wiederum zu hochwertigen Futter für die Legehennen wurden.
Der Praxisversuch des Projekts fand in einer ökologischen Legehennenhaltung in Niedersachsen statt. Gehalten wurden die Legehennen in Mobilställen. Zunächst ermittelte das Projektteam die optimale Menge an Insektenlarven, während in einem zweiten Schritt verschiedene Automatisierungssysteme für die Larvenfütterung untersucht wurden.
Larvenverfütterung verursacht hohen Arbeitsaufwand
Eine Kontrollgruppe erhielt ausschließlich Basisfutter. Anschließend wurden die beiden Gruppen anhand von Kriterien wie Tierwohl, Legeleistung und Eiqualität miteinander verglichen. Ergebnisse deuten darauf hin, dass die mit Larven gefütterte Legehennen weniger Anzeichen von Kannibalismus und Federpicken aufweisen. Die Verfütterung der Insekten hatte jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Eiqualität.
Ein Nachteil zeigte sich im hohen Arbeitsaufwand bei der Fütterung der Larven. Zwar wurden Fütterungsautomaten entwickelt, doch hier seien noch Verbesserungen nötig, so das Fazit der Praxisbeteiligten. Die Automatisierung der Fütterung müsse noch effizienter ablaufen, um die Arbeitsaufwand für den Geflügelhalter so niedrig wie möglich zu halten. Außerdem sei die Fütterungsautomatik sehr teuer, auch hier müsse noch weiter gefeilt werden, damit die Insektenfütterung auch wirtschaftlich tragfähig sei.