Französische Äpfel für Nordafrika
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Die Obstbaufläche in Frankreich sank von 192.500 Hektar (ha) im Jahr 1990 auf 145.700 ha im Jahr 2013. Gründe dafür werden oft in der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Obstproduktion gesucht.
Trauben dominieren den Obstanbau in Frankreich. Dank sonnenverwöhnter Standorte, Wärme und bester Böden bietet der Süden Frankreichs die optimalen Anbaubedingungen. 2012 wurden in Frankreich rund fünf Mio. Tonnen Trauben erzeugt – einschließlich Tafeltrauben – was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Eine Ursache des Produktionsrückgangs ist die Flächenreduktion von jährlich rund 0,5 Prozent. Für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 wird mit einem Produktionsrückgang von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Die populärsten Weintrauben-Sorten sind Cardinal, Ribol Danlas, Idéal, Ora und Isa. Die französische Traubenerzeugung ist hauptsächlich auf die Herstellung von Qualitätsweinen ausgerichtet. Tatsächlich ist Frankreich mit einem Anteil von über 15 Prozent der weltgrößte Weinerzeuger, gefolgt von Italien und Spanien.
Die drei wichtigsten Tafeltraubensorten sind Muscadet de Hambourg, Chasselas und Alphonse Lavallée. Die Produktion von Tafeltrauben findet in zwei großen Gebieten statt: Rhône-Méditerranée mit Provence, Languedoc, Roussillon und Rhône-Alpes umfasst 70 Prozent der Produktion. Der Südwesten mit Midi-Pyrénées und Aquitaine umfasst 21 Prozent der französischen Produktion.
Der Trend zur Anbauflächen-Reduzierung bei Tafeltrauben setzt sich fort. Niedrige Rentabilität, steigende Produktionskosten und starker Wettbewerb zu anderen Lieferländern sind die wichtigsten Gründe dieser Entwicklung. Es wird erwartet, dass die Tafeltraubenernte in Frankreich im aktuellen Wirtschaftsjahr um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen wird.
Fünf Apfelsorten dominieren
Äpfel sind nach Trauben die zweitwichtigste Obstart. Die Beliebtesten unter den 30 Sorten sind Gala, Golden Delicious, Granny Smith, Braeburn und Pink Lady. Sie haben zusammen einen Anteil von 60 Prozent an der Apfelproduktion. Die französische Apfelproduktion befindet sich fast zu gleichen Teilen im Südosten, Südwesten und im nördlicher gelegenen Loiretal. Die Apfelanbaufläche ist in den letzten zehn Jahren um etwa 37 Prozent auf gegenwärtig rund 50.000 ha geschrumpft. Die durchschnittliche Apfelanbaufläche pro Betrieb beträgt in Südfrankreich 12 ha. Der Anteil der Betriebe mit mehr als 10 ha liegt zwischen 30 und 35 Prozent. Jährlich werden rund 1,5 Mio. Tonnen Äpfel erzeugt.
Nach Daten des Landwirtschaftsministeriums wird die nationale Apfelproduktion im Wirtschaftsjahr 2015/2016 auf 1,6 Mio. Tonnen geschätzt, was einem Anstieg von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Im Jahr 2014 exportierte Frankreich rund 700.000 Tonnen Äpfel. Beim Export dominierte der Handel mit den EU-Ländern, dessen Anteil etwa 70 Prozent betrug. Die drei wichtigsten Exportkunden für französische Äpfel sind Großbritannien mit einem Anteil von 20 Prozent, Spanien mit 14 Prozent und Algerien mit 10 Prozent. Im Jahr 2014 importierte Frankreich 150.000 Tonnen Äpfel, die ebenfalls überwiegend aus der EU stammen. Die drei wichtigsten Lieferanten sind Belgien mit 23 Prozent Anteil, Spanien mit 18 Prozent und die Niederlande mit 16 Prozent.
Schwerer Stand für Steinobst
Auf dem dritten Platz der französischen Obstliste stehen Pfirsiche und Nektarinen. Die drei wichtigsten Anbauregionen sind Languedoc-Roussillon, Provence-Alpes-Côte d‘Azur und Rhône-Alpes. Wegen schlechter Wirtschaftsbedingungen, verbunden mit Baumabgängen durch das Scharka-Virus, schrumpft die Anbaufläche weiter, allein in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent. Viele Erzeuger geben die Produktion wegen zu hoher Produktionskosten auf.
Im Jahr 2012 betrug die Anbaufläche noch 11.900 ha, was einem Rückgang in Höhe von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Wirtschaftsjahr 2014/2015 wurden 234.000 Tonnen Pfirsiche und Nektarinen erzeugt. Im Wirtschaftsjahr 2015/2016 wird mit einem Rückgang der Produktionsmenge um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 218.000 Tonnen gerechnet. Im französischen Obstbau sind seit Jahren zurückgehende Anbauflächen zu beobachten. Die Produktionsmengen gehen teilweise ebenfalls zurück. Dagegen steigen die Erzeugerpreise an.
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