Frost dezimiert, Markt reagiert
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Für die Erdbeersaison war das Jahr 2017 schwierig: Starke Fröste im April, ein kühler Mai, regionale Hagel- und Starkregenschäden sowie ein zu heißer Juni sorgten für Ernteeinbußen. Nach Einschätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) wird das Ernteergebnis 2017 noch unter dem schlechten Erdbeerjahr 2016 liegen. Das geht aus einer hauseigenen Umfrage bei Deutschlands wichtigsten Erdbeer-Erzeugern hervor, die nach den Frostnächten im April durchgeführt wurde: Sie rechnen mit 28.500 Tonnen Absatz für 2017, fünf Prozent weniger als im Vorjahr und 23,8 Prozent weniger im Vergleich zum Fünfjahresschnitt. Laut dem Statistischen Bundesamt belief sich die Erdbeerernte im vergangenen Jahr auf 143.221 Tonnen in Deutschland.
Die Qualität war im Schnitt besser als vor einem Jahr, da es weniger Fäulnis gab. Die Preise waren bis Mitte Mai stabil auf einem hohen Niveau. Dann brachen sie ein, da das heimische Angebot an Erdbeeren anstieg, und im Lebensmitteileinzelhandel noch Importware zu günstigeren Preisen angeboten wurde. Durchschnittlich bezahlten die Verbraucher laut AMI für heimische Erdbeeren 2,54 Euro pro 500 Gramm-Schale (2016: 2,28 Euro).
„Die Qualität der Erdbeeren war in diesem Jahr okay, aber der Ertrag war allgemein schwach. Es gab wenig Beanstandungen bei den Lieferungen an den Lebensmittel-einzelhandel. Auch entwickelt sich die Spätsorte Malwina, die wir noch bis Mitte Juli an unseren Ständen anbieten, gut“, sagt Joachim Huber vom Huber Hof in Iffezheim. Das schwache Erntejahr 2017 wird sich auch auf das Folgejahr auswirken. „Die steigenden Preise für Erdbeeren können vermutlich die höheren Mehrkosten unter anderem für Frostschutz und Pflückaufwand bei einigen Anbauern nicht decken. Vor dem Hintergrund und dem bereits schlechten Erntejahr 2016 ist davon auszugehen, dass sich die Erdbeeranbaufläche in Deutschland um weniger wirtschaftlich rentable Flächen weiter reduzieren wird“, erwartet Simon Schumacher, Sprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE). Der Verband mit 582 Mitgliedern ist nach eigenen Angaben der größte Interessenverband für diese beiden Kulturen.
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