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Rindfleisch- und Kälberpreise

Nordamerikas Zeit der Rekorde ist vorbei

Nach den Rekordpreisen für Rindfleisch und Kälber in den Jahren 2014/2015 sind die Preise in den USA und Kanada im Jahr 2016 deutlich gefallen. In der Mehrheit der im Agrarökonomen-Netzwerk agri benchmark vertretenen Länder war die Rentabilität 2016 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bzw. leicht verbessert.

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Rinder in Afrika
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Dies sind zwei Ergebnisse der diesjährigen agri benchmark Beef and Sheep Conference 2017, die gemeinsam von Canfax Research Servicesund agri benchmark im Juni in Saskatoon, Kanada, organisiert wurde.

Die Preisentwicklungen zeigten einen ungewöhnlichen Gegensatz zwischen Nord- und Südhemisphäre: Die inländischen Rindfleisch- und Kälberpreise in der Nordhemisphäre gingen im Jahr 2016 um bis zu zehn Prozent zurück. Mit 20 Prozent waren die Preisrückgänge besonders stark in den USA und Kanada, blieben jedoch über dem Dreijahresdurchschnitt.

Auf der Südhalbkugel sorgten Dürren, größere Währungsabwertungen und Politikänderungen (Argentinien) in fast allen Ländern für einen Anstieg der heimischen Preise, allen voran Australien mit 20 Prozent. Zudem stiegen dort häufig auch (trockenheitsbedingt) die Futtermittelpreise. Ausgedrückt in US-Dollar waren diese Preissteigerungen jedoch geringer, weil es in vielen Ländern zu weiteren Abwertungen gegenüber dem US-Dollar kam.

Gewinne stabil bis leicht steigend, aber Strukturwandel geht weiter

Das Ergebnis der Preis- und Kostenentwicklungen im Jahr 2016 waren konstante oder leicht erhöhte Gewinne in fast allen Ländern, wobei die EU-Betriebe die niedrigsten Gewinne aller Regionen zeigten. In einem der Konferenzworkshops wurde die Frage diskutiert, warum Betriebszweige, die die Vollkosten nicht decken können, trotzdem ein relativ langes Beharrungsvermögen haben.

Brenna Grant, die kanadische Gastgeberin der Konferenz, fasste zusammen: „Kurzfristig betrachtet erscheint es plausibel, dass die Betriebe den eigenen Arbeitseinsatz nicht bewerten. Bei längerfristiger Betrachtung sind offensichtlich eine Reihe von Gründen verantwortlich für die Weiterführung bestimmter Betriebszweige: ‚Quersubventionierung‘ durch andere Betriebszweige, außerlandwirtschaftliches Einkommen, Subventionen, Anstieg von Landpreisen und -vermögen, Entscheidungen für einen besonderen Lebensstil, Familientradition“.

Während der Strukturwandel also relativ gering sein kann, vollzieht er sich dennoch, weil Akteure ausscheiden, wenn eine oder mehrerer der oben genannten Bedingungen nicht mehr erfüllt sind. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Strukturwandel bei den derzeitigen Preisverhältnissen und politischen Rahmendbedingungen fortsetzt, insbesondere in Ländern, in denen kleinbetriebliche Strukturen vorherrschen.

Betrachtet man unterschiedliche Produktionssysteme, haben Systeme mit ganzjähriger Außenhaltung in der Mutterkuhhaltung niedrigere Kosten und höhere Gewinne als Systeme mit Winterstallhaltung. In der Rindermast lässt sich nach wie vor keine systematische Überlegenheit eines bestimmten Produktionssystems nachweisen.

Thema Nachhaltigkeit ganz vorne

Ein weiterer Workshop zielte auf die Identifizierung der wichtigsten Treiber für die Wirtschaftlichkeit in der Mutterkuhhaltung und Rindermast ab. Wenig überraschend war „Management“ der meistgenannte Faktor, der sich dann anhand einer Vielzahl Leistungs- und Wirtschaftlichkeitsfaktoren messen lässt, die weite Verbreitung im landwirtschaftlichen Sektor haben. Die Ermittlung und das Messen des Status quo und seine schrittweise Entwicklung und Verbesserung muss dabei auf Messungen, Aufzeichnungen und Berechnungen beruhen. Häufig bieten eher einfache Technologien wie das regelmäßige Wiegen von Tieren und die Nutzung eines Computers die Basis.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden globalen Diskussion über den Einfluss der Tierhaltung auf die Umwelt und das Tierwohl bleibt die Nachhaltigkeit der Rindfleischproduktion ein zentrales Thema.

Mehr dazu unter http://www.agribenchmark.org/beef-and-sheep.html  (englischsprachige Homepage)

 

 

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