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Schweinemarkt

Perspektiven für die Erzeuger

Dr. Sebastian Hill ist Geschäftsführer der Viehzentrale Südwest GmbH. Für ihre Vieherzeugergenossenschaft organisiert die VZ Dienstleistungen rund um die Erzeugung, Aufzucht und Vermarktung von Nutz- und Schlachttieren. Im Kurzinterview mit BWagrar spricht Dr. Hill über die Schwierigkeiten am Markt, für Süddeutschland räumt er den regionalen Markenfleischprogrammen künftig gute Chancen ein.   

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  Dr. Sebastian Hill ist Geschäftsführer der Viehzentrale Südwest GmbH.
Dr. Sebastian Hill ist Geschäftsführer der Viehzentrale Südwest GmbH.privat
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BWagrar: Wie bewältigt die VZ die aktuelle Krise am Schlachtschweinemarkt?

Dr. Hill: Die Situation an den Schlachthöfen stellt uns, wie die gesamte Branche, vor große Herausforderungen. Sicher haben wir im Vergleich zu rein regionalen Vermarktern durch unser nationales Geschäftsstellennetzwerk den Vorteil, alle größeren Schlachthöfe in Deutschland beliefern und Mengen verteilen zu können. Zudem haben wir einzelne Partien ins benachbarte Ausland vermarktet, diese Märkte gestalten sich zwischenzeitlich jedoch äußerst schwierig. Nichtsdestotrotz schieben auch wir aktuell Stückzahlen. Die Mehrkosten durch die steigenden Schlachtgewichte stellen uns vor große Herausforderungen und bescheren unseren Landwirten Mindereinnahmen und steigende Kosten. Diese Situation wird sich erst wieder verbessern, wenn die Schlachtkapazitäten deutlich ansteigen.

BWagrar: Sehen Sie in den regionalen Markenfleischprogrammen Vorteile für die Schweinehalter?

Dr. Hill: Definitiv. Bei der VZ haben wir den Überblick über nahezu alle Vermarktungsformen und –wege in Deutschland. Wichtige Bausteine sind für uns, vor allem hier im Süden, die Markenfleisch-Programme, da diese die regionale Produktion stützen und in der Regel verlässliche Abnahmen bieten. Die hierfür relevanten Aspekte Regionalität, meist verbunden mit bestimmten Haltungs- oder Fütterungsformen, stellen bei gleichzeitig entsprechender Vergütung unserer Ansicht nach attraktive Alternativen für die Tierhalter dar. Beispielhaft sind in der aktuellen Situation sicher die Preisstützung durch die EDEKA Südwest im Gutfleisch- oder Kaufland mit dem Wertschätze-Programm zu nennen.

BWagrar: Welche Chancen räumen Sie den Regionalprogrammen für das kommende Vermarktungsjahr 2021 ein?

Dr. Hill:  Wir sehen in den Regionalprogrammen vor allem auch perspektivisch gute Chancen. Lassen Sie mich als Beispiel die zum 1. Januar 2021 startende neue Gutfleisch-Programmphase der EDEKA Südwest nennen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir hier gemeinsam mit der UEG Hohenlohe und der EDEKA Südwest ein Programm konzipiert haben, das sowohl den Mästern, als auch den regionalen Ferkelerzeugern wesentliche Vorteile bietet. Es sind beispielsweise attraktive Konditionen für die Regionalität sowie das Tierwohl enthalten und auch die Zuschläge hinsichtlich der Initiative Tierwohl (ITW) liegen deutlich über den bisher kommunizierten 5,28 Euro pro Schwein.  Darüber hinaus wurde analog der aktuellen Vorgehensweise der EDEKA Südwest eine Preisstützung unterhalb eines Notierungspreises von 1,40 Euro pro kg Schlachtgewicht vereinbart, von der im Eintrittsfall auch die Ferkelerzeuger anteilig profitieren sollen. Aufgrund dieser Vorteile für die Landwirte beginnen wir als Erzeugerorganisationen ab sofort, neue Verträge in diesem Programm zu zeichnen und stellen Vertragskontingente für alle interessierten Landwirte bereit.

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