Kinderlähmung rückt wieder näher
In unserer Wahrnehmung ist die Kinderlähmung (Poliomyelitis) weit weg. Wie schnell
sich aber die Lage ändern kann, zeigt das aktuelle Beispiel aus Tadschikistan, wo inzwischen mehr als 400 Krankheitsfälle registriert wurden. 15 Menschen sind bereits an den Folgen gestorben.
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Offenbar wurde die Erkrankung jetzt auch nach Russland eingeschleppt, dort sind drei Kinder erkrankt. Deshalb ist derzeit Kindern bis zu sechs Jahren aus Tadschikistan die Einreise in die Russische Föderation verwehrt, bis die Situation wieder unter Kontrolle ist bzw. alle Kinder dieser Altersgruppe ausreichend geimpft sind. Treffen Polio-Viren auf eine ungeimpfte Bevölkerung, ist ein Einschleppen auch in poliofreie Länder jederzeit möglich. Das oben genannte Beispiel ist in der Geschichte der Polio-Eradikation nur eines von vielen: 2005 wurden die Viren, ausgehend von Nigeria, in den Jemen und nach Indonesien eingeschleppt, also in Länder, in denen seit vielen Jahren keine Kinderlähmung mehr vorgekommen war. 2007 erkrankte ein Student in...