Wer ungesund isst, soll mehr zahlen
Das bittere Fazit der Ernährungsaufklärung der letzten Jahrzehnte brachte Prof. Hans Hauner auf den Punkt. "Unsere naive Vorgehensweise ist gescheitert, dass man Ernährungsempfehlungen einfach verbreitet und darauf wartet, dass sie umgesetzt werden", so der Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) München auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am 8. März in Halle.
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Hauner lieferte gleich das beste Beispiel im Bereich der ernährungsbedingten Krankheiten: "Bei Diabetes und deren Vorbeugung geben wir seit 20 Jahren Empfehlungen. Geändert hat sich nichts". Um die Wohlstandskrankheiten in den Griff zu bekommen, bedürfe es schärferer, politischer Instrumente. Prof. Hannelore Daniel, ebenfalls von der TU München, ging noch einen Schritt weiter und betonte, dass Prävention beim Geldbeutel anfangen müsste. Daniel machte eine einfache und nachvollziehbare Rechnung: "Jede Kalorie wird beim Anbau subventioniert. Dann muss der Verbraucher das Lebensmittel im Geschäft bezahlen und wird noch mal zur Kasse gebeten, wenn er oder andere zuviel essen". In der Tat liegen die Kosten der ernährungsbedingten Krankheiten...