Kreuzkraut in Rucola gefunden
Giftiges Kreuzkraut wurde bei einer Probe von Rucola-Salat gefunden. Das Kreuzkraut kann der Rucola-Pflanze zum Verwechseln ähnlich sehen. Das Unkraut enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide (PA). Diese können schwere Leberschäden verursachen, bei manchen Tierarten verursachen sie Krebs und schädigen das Erbgut. In den vergangenen Jahren fand das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt mehrfach Kreuzkraut in Rucola.
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Giftige Blätter erkennen
Im Zweifelsfall sollen Verbraucher fremdartige Blätter prinzipiell aussortieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn die fragwürdigen Blätter eine Behaarung zeigen oder eine ungewöhnliche Zahnung an den Blatträndern aufweisen. Auch ein Fehlen des charakteristischen Geruchs nach Rucola direkt nach dem Abzupfen eines Blattteils ist ein Unterscheidungsmerkmal.
Empfohlene Tagesdosis an PA 500-fach überschritten
In der aktuellen, mit Kreuzkraut verunreinigten Rucola-Probe waren insgesamt rund 260 µg PA enthalten. Bei einem Mitverzehr des Fremdmaterials wäre dadurch die empfohlene maximale Tagesdosis für einen Erwachsenen um mehr als das 500-fache überschritten worden. Die Probe war damit nicht mehr zum Verzehr geeignet und wurde als nicht sicheres Lebensmittel beanstandet.
Keine Schadstoffe in weiteren Proben
Anlässlich des aktuellen Fundes von Kreuzkraut in Rucola wurden zwei Vergleichsproben desselben Herstellers sowie 11 weitere Rucola-Proben auf Fremdbestandteile von Kreuzkraut hin untersucht. Hierzu wurde bei den Proben (jeweils bestehend aus bis zu 8 Einzelpackungen Rucola) Blatt für Blatt einer Sichtprüfung unterzogen. Zusätzlich testeten die Forscher alle Proben analytisch auf Spurengehalte an PA getestet. In keiner der insgesamt 13 untersuchten Proben wurden optisch erkennbare Fremdbestandteile von giftigem Kreuzkraut festgestellt. Allerdings wurden gelegentlich andere, ungiftige Unkräuter in sehr geringen Mengen gefunden.
Bei der chemischen Analyse waren ebenfalls in keiner der 13 Rucola-Proben PA nachweisbar. Für Rucola-Liebhaber ist dies eine erfreuliche Nachricht. So deuten die Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass es sich bei den Kreuzkrautfunden in Rucola um vergleichsweise seltene Einzelfälle handelt. Damit ist Kreuzkraut in Rucola als bekanntes Problem in der Lebensmittelüberwachung jedoch nicht vom Tisch und auch die herstellenden Betriebe sollten die Problematik weiter im Auge behalten.
Pyrrolizidinalkaloide vergiften langfristig
Die Wirkung der PA ist in der Regel chronisch toxisch, das heißt die schädliche Wirkung tritt nach stetiger, geringer PA-Zufuhr über einen längeren Zeitraum hinweg auf. Im Körper schädigen PA vor allem die Leber. Einige Vertreter gelten jedoch als besonders giftig und stehen zudem im Verdacht, dem Erbgut zu schaden und Krebs zu verursachen. Akute Vergiftungen durch Lebensmittel sind aber unwahrscheinlich, da Verbraucher dazu sehr viel Kreuzkraut essen müssten. Insgesamt sind die vorhandenen toxikologischen Daten aber noch lückenhaft. Pyrrolizidinalkaloide (PA) dienen den Pflanzen als Schutz gegen Fressfeinde.
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