Das Seepferdchen reicht nicht
Rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind Nichtschwimmer, mehr als 500 Menschen sind 2016 bei uns ertrunken. Besondere Gefahr droht an unbewachten Badeseen oder in Schwimmbädern mit Rutsche. Wie Sie Ihre Kinder schützen, hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) in Erfahrung gebracht.
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Die ehemalige Sportlehrerin ist Rettungsschwimmerin Marianne Ascher-Mehl betont: „Gut schwimmen zu können ist auf jeden Fall der beste Schutz vor dem Ertrinken. Ganz egal wie alt der Nachwuchs ist, Eltern müssen sich immer ihrer Verantwortung bewusst sein. Es reicht nicht, sich darauf zu verlassen, dass die Kinder einen Schwimmkurs oder den Schwimmunterricht in der Schule besucht haben. Durch die Kürze der Zeit ist nicht gewährleistet ist, dass die Kinder in den wenigen Stunden Unterricht zu sicheren Schwimmern werden.“
Ascher-Mehl ermuntert Eltern, mit ihren Kindern möglichst oft schwimmen zu gehen. Häufiges Schwimmen stärkt die Ausdauer und gibt den Kindern Sicherheit und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
„Gemeinsame Aufenthalte am Baggersee oder im Schwimmbad halten außerdem auch die Erwachsenen fit und stärken den Familienzusammenhalt. Außerdem können Eltern dabei unauffällig prüfen, wie weit es mit den Schwimmkünsten des Kindes wirklich her ist und bei Bedarf korrigierend eingreifen“, so Ascher-Mehl.
Mit Kleinkindern am Wasser
Kinder im Vorschulalter dürfen nie unbeaufsichtigt im oder am Wasser spielen. Auch dann nicht, wenn sie das Seepferdchen-Schwimmabzeichen besitzen. Eine zusätzliche Sicherheit bieten aufblasbare Schwimmflügel.
Wenn ältere Kinder zunehmend alleine losziehen, ist es wichtig, mit ihnen zusammen vorher die zum Baden und Schwimmen in Frage kommenden Wasserflächen zu besuchen. 95 Prozent aller Badeunfälle ereignen sich an unbewachten Gewässern.
Zehn wichtige Baderegeln
- Gehe nur Baden, wenn du dich wohl fühlst.
- Kühle dich ab, bevor du ins Wasser gehst.
- Gehe nicht mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser.
- Gehe als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch ins Wasser.
- Rufe nur um Hilfe, wenn du in Gefahr bist.
- Überschätze dich und deine Kraft nicht.
- Bade nicht, wo Schiffe und Boote fahren.
- Verlasse bei Gewitter sofort das Wasser und suche ein Gebäude auf.
- Aufblasbare Schwimmhilfen bieten keine ausreichende Sicherheit im Wasser.
- Springe nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist.
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