Weißer Puschel
Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat den Pilz des Jahres 2026 gekürt. Die Wahl fiel auf den Igelstachelbart. Mehr Infos zu dem ungewöhnlich aussehenden Pilz gibt es hier.
von DGfM erschienen am 25.10.2025Der Igelstachelbart, auch bekannt unter Namen wie Yamabushitake, Löwenmähne, Pom-Pom blanc oder Affenkopfpilz, kommt vor allem in Laubwäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit vor. Er wächst als holzzersetzender Weißfäulepilz an frischem Totholz, meist an Buchen oder Eichen in gemäßigtem Klima. Sein natürliches Verbreitungsgebiet umfasst Europa, Nord- und Mittelamerika sowie Ostasien. In Deutschland ist er vor allem in naturnahen, totholzreichen Laubmischwäldern der nord-ostdeutschen Tiefebene zu finden. Insgesamt ist er in Europa selten und im Bestand bedroht. In Deutschland wird er in der Roten Liste in Kategorie 2 (stark gefährdet) geführt. Die Fruchtkörper sind von September bis November sichtbar.
Schmackhafter Speisepilz
Obwohl er ein beliebter Speisepilz ist, sollten die Wildbestände aus Naturschutzgründen geschont werden. Als frische Kulturpilze werden die Igelstachelbärte unter dem asiatischen Markennamen Pom-Pom vor allem im Delikatessen- und Online-Handel für bis zu 30 Euro je Kilogramm angeboten. Einige Pilzzuchtbetriebe bieten auch Kultursets an. Nach einer Kulturzeit von zwei bis drei Wochen können die Fruchtkörper bis zu 30 Zentimeter Durchmesser erreichen. Sie schmecken angenehm fruchtig-mild und haben eine Konsistenz, die an Hühnchenfleisch erinnert.
Der Igelstachelbart spielt eine besondere Rolle in der traditionellen chinesischen Medizin. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe, insbesondere Hericenone und Erinacene, werden ihm vielfältige positive Wirkungen zugeschrieben. Neuere Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass er potenziell bei degenerativen Nervenkrankheiten helfen könnte. Im Jahr 2024 wurden weltweit Produkte mit Hericium erinaceus im Heilpilzsegment mit einem Umsatz von etwa 270 Millionen US-Dollar vermarktet. In Deutschland wird der Anteil auf 30 bis 35 Millionen US-Dollar geschätzt. Heil-, Vital-, Medizinal- oder Gesundheitspilze sowie daraus gewonnene Produkte und Extrakte werden hier überwiegend als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Sie erfüllen nicht die strengen Kriterien, die an Arzneimittel gestellt werden. Ein Wirksamkeitsnachweis ist nicht erforderlich.


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