Die Legende von Jack O’Lantern
Die ursprünglich irische Halloween-Tradition schwappt seit wenigen Jahrzehnten aus den USA zu uns nach Europa zurück. Mit im Gepäck sind gruselig geschnitzte Kürbisgesichter. Auch wer nicht viel mit dem Fest vor Allerheiligen anfängt, Kürbisse zu schnitzen, macht Kindern einfach Spaß. Hinter dem Brauch steckt die Legende von Jack O’Lantern.
von Sonja Minardi erschienen am 28.10.2025Die Geschichte hinter den beleuchteten Kürbisgesichtern geht auf den irischen Schmied Jack zurück. Er war ein geiziger und lasterhafter Trunkenbold, der mehrfach den Teufel austrickste. Am Abend vor Allerheiligen saß er in einer Kneipe, als ihm der Teufel erschien, um ihn zu holen. Jack wollte ihm seine Seele gegen ein letztes Getränk verkaufen. Der Teufel verwandelte sich in eine Six-Pence-Münze, um den Wirt bezahlen zu können. Der gewitzte Jack steckte die Münze in seinen Beutel, in dem sich ein silbernes Kreuz befand. Der Teufel konnte sich so nicht zurückverwandeln. Gegen die Vereinbarung, dass der Teufel ihn für viele Jahre in Ruhe lassen sollte, ließ Jack ihn wieder raus.
Jahre später erschien Jack der Teufel erneut, um ihn zu holen. Jack bat ihn, ihm einen letzten Apfel vom Baum zu holen. Als der Teufel hochgeklettert war, schnitzte Jack schnell ein Kreuz in den Baum. Der Teufel kam nicht mehr herunter. Jack entfernte die Schnitzerei in dem Versprechen, dass der Teufel für alle Ewigkeit von seiner Seele ablässt.
Als Jack starb, klopfte er an der Himmelspforte an, wurde aber aufgrund seines sündhaften Lebens nicht hereingelassen. Am Höllentor wurde er ebenfalls abgewiesen, weil der Teufel sein Versprechen hielt. Er gab Jack für seinen weiteren Weg zwischen den Welten ein Stück glühende Kohle, direkt aus dem Höllenfeuer, mit. Jack höhlte seine als Proviant mitgebrachte Rübe aus und baute sich eine Laterne. Geboren war Jack O’Lantern – Jack, die Laterne.
Mit dem Einwandern von irischen Siedlern in Nordamerika wurden mehr und mehr Kürbisse statt Rüben verwendet. Die gruseligen Fratzen sollen böse Geister abwehren.


Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.