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BfR-Verbrauchermonitor

Mehr Sorge um Mikroplastik als um Rohmilch

Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist der Frage nachgegangen, wie Verbraucherinnen und Verbraucher die gesundheitlichen Gefahren durch Mikroplastik, Rohmilch und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln einschätzen. Hier die Ergebnisse.

von Heike Kreutz, bzfe.de erschienen am 19.11.2025
Rohmilch kann mit krankmachenden Keimen belastet sein. © Matthias Borlinghaus
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Viele Deutsche machen sich Sorgen um Mikroplastik und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln, obwohl nach jetzigem Stand der Wissenschaft nicht von einem gesundheitlichen Risiko auszugehen ist. Dagegen werden andere Themen wie das Trinken von Rohmilch weniger kritisch gesehen. Das sind Ergebnisse des aktuellen Verbrauchermonitors des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), für den rund 1000 Personen ab 16 Jahren telefonisch interviewt wurden.

Nach den Umfrageergebnissen haben zwei Drittel der Deutschen bereits von Rohmilch gehört, aber die gesundheitlichen Risiken werden unterschätzt. Auf der Liste der besorgniserregenden Gesundheitsthemen liegt die unbehandelte Milch auf dem letzten Platz (zehn Prozent sehr beunruhigt, 13 Prozent mittel beunruhigt). Dabei enthält sie nicht selten krankmachende Keime, die nur durch Erhitzen abgetötet werden können. Besonders gefährdet sind empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kinder, Schwangere und ältere oder kranke Personen. Daher gilt: Wer Rohmilch zum Beispiel an einer Milchtankstelle kauft, sollte diese unbedingt für mindestens 20 bis 30 Sekunden auf 72 Grad Celsius erwärmen.

Starke Beunruhigung bei Rückständen von Pflanzenschutzmitteln

Dagegen bestehen starke Bedenken gegenüber Mikroplastik in Lebensmitteln (67 Prozent sehr beunruhigt, 15 Prozent mittel beunruhigt). Tatsächlich können die kleinen Kunststoffpartikel (ein Mikrometer bis fünf Millimeter) über die Luft oder Meer-, Süß- und Grundwasser in die menschliche Nahrung gelangen. Trotz wissenschaftlicher Unsicherheiten wird nach jetzigem Kenntnisstand aber nicht von einem Gesundheitsrisiko durch Mikroplastik im Essen ausgegangen. Zukünftige Studien sollen Wissenslücken schließen, um eine umfassende Bewertung zu ermöglichen, so das BfR.

Auch bei Resten von Pflanzenschutzmitteln in der Nahrung ist die Besorgnis in der Bevölkerung (50 Prozent sehr beunruhigt, 20 Prozent mittel beunruhigt) weitestgehend unbegründet. Nach aktuellen wissenschaftlichen Daten ist eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln bei Einhaltung der zulässigen Höchstwerte unwahrscheinlich. Über ein strenges Zulassungsverfahren wird gewährleistet, dass jedes Produkt wirksam und sicher für Mensch, Tier und Umwelt ist. Auf dieser Basis werden gesetzliche Rückstandshöchstgehalte festgelegt und streng von der Lebensmittelüberwachung kontrolliert. Meist liegen die Rückstände deutlich unter den Werten, bei denen schädliche Auswirkungen für die Gesundheit zu befürchten wären. Das gilt insbesondere für Lebensmittel aus heimischer und europäischer Erzeugung.

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