Die Beeren sind los!
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Marcelino Expósito, Geschäftsführer beim Obstgroßmarkt Mittelbaden in Oberkirch, erläutert, wie es um die badischen Erdbeeren bestellt ist: "Unsere Obstbauern hier in Baden sind Spezialisten bei Beeren-, Kern- und Steinobst. Das milde Klima des Rheintals und die vielen Sonnenstunden unterstützen auf natürliche Weise die Frühzeitigkeit unseres Erdbeerenangebots. Einen weiteren Verfrühungseffekt erzielen unsere Toperzeuger auch durch den geschützten Anbau – und natürlich die Wahl der besten frühen Sorten: Clery erfüllt dieses Kriterium in besonderem Maße. Deshalb beginnt die badische Erdbeerenernte bereits in der zweiten Aprilhälfte. Für uns in der Vermarktung ist das von elementarer Bedeutung und sorgt für eine zielführende Streuung des Erdbeerangebotes aus Deutschland. Im Mai haben wir dann mit dem Erntebeginn im Freiland unsere Erdbeeren-Hauptsaison. In Nord-, Mittel- und Südbaden werden dann täglich bis zu 100.000 Steigen mit jeweils fünf Kilogramm Erdbeeren geerntet und verkauft. Nicht umsonst spricht man auch vom Beerenparadies Baden."
Früher Saisonstart der beerigen Früchte
Auch Hans-Jörg Friedrich, Vorstand des Pfalzmarktes für Obst und Gemüse in Mutterstadt, freut sich über einen frühen Saisonbeginn: „Wir erwarten ab der Kalenderwoche 17 bis 18 den Saisonstart für die Erdbeeren. Und mit steigender Wärmesumme, das heißt Anzahl Sonnenstunden und wärmeren Nachttemperaturen werden die Erntemengen schnell steigen. Dann trudeln hier die süßesten Früchte der Versuchung ein!“
„Die warmen Tage zu Ostern haben den Erdbeerkulturen nochmal einen richtigen Schub gegeben“, stimmt Labinot Elshani, Generalbevollmächtigter Obst & Gemüse der Erzeugergenossenschaft Landgard, zu. „Um den Kunden möglichst zuverlässig mit leckeren Früchten aus der Region zu versorgen, setzen immer mehr deutsche Mitgliedsbetriebe von Landgard auf den geschützten Anbau unter Glas. Die moderne Anbautechnik vermeidet die im Freiland üblichen witterungsbedingten Schwankungen, sorgt für angenehmere Arbeitsbedingungen und garantiert eine größere Produktivität und höhere Qualitäten.“
Erbeerzeit im Zeichen des Klimawandels
Abhängig von Wetter und Region können Erdbeeren von April bis Mai blühen und in milden Regionen von Mai bis in den September hinein geerntet werden. Im Zuge der klimatischen Veränderungen mit späten Frühjahrsfrösten, Starkregen oder auch Hitzeperioden gewinnt dabei mittlerweile der geschützte Anbau zunehmend an Bedeutung. Er sichert nicht nur die Ernte, sondern sorgt durch die natürliche Erwärmung mit Sonnenlicht auch für einen frühen Erntebeginn. Das zeigen auch die Zahlen. Aktuell werden auf 12.500 Hektar Erdbeeren im Freiland angebaut, etwas weniger als im Jahr zuvor. Da waren es noch fast 13.000 Hektar. Die Anbaufläche im geschützten Anbau ist dagegen leicht gestiegen, von 963 Hektar auf 1239 Hektar. Im Ernteergebnis schlägt sich diese Entwicklung ebenfalls bereits nieder. Rund 23.000 Tonnen der heimischen Erdbeeren stammten im vergangenen Jahr aus geschütztem Anbau, gegenüber 19.500 Tonnen in 2017. Demgegenüber stehen 119.000 Tonnen Erdbeeren, aus der Freiland-Ernte 2018 bzw. 116.000 Tonnen in 2017 – trotz größerer Anbaufläche.
Im Schnitt fast drei Kilo Erdbeeren pro Kopf
Es gibt unzählige Erdbeersorten, frühe ebenso wie späte. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf Geschmack, Farbe, Festigkeit des Fruchtfleisches aber auch Reifezeit und Inhaltsstoffe. Für Erdbeer-Liebhaber spielt das meist keine große Rolle. Hauptsache sie sind süß, saftig und voller Aroma! So lieben die Deutschen ihre Erdbeeren. Mehr als 230.000 Tonnen Erdbeeren haben sie im vergangenen Jahr verspeist – fast 3 kg pro Kopf. Dabei greifen sie besonders gern zu Früchten aus heimischer Erzeugung. Die sind besonders aromatisch, weil sie bis zum Schluss an der Pflanze reifen können und nach dem Pflücken keine langen Transportwege zurücklegen müssen. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch den Früchten selbst zugute. Denn vollreife Früchte haben mehr Geschmack und einen höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen.
Beeren-Power in den Früchten
Erdbeeren sind nicht nur ein fruchtig-frischer Hochgenuss, sie sind auch unglaublich gesund. Mit etwa 55 Milligramm pro 100 Gramm enthalten Erdbeeren mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Dazu kommen jede Menge Vitamin A, E und K sowie Jod, Magnesium, Eisen und Phosphor. Kaum eine Frucht enthält so viel Folsäure wie Erdbeeren – nicht zu vergessen der geringe Kaloriengehalt. Die herzförmigen Beeren-Früchte sind mit etwa 32 Kilokalorien pro hundert Gramm echte Schlankmacher.
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