Fruchtwachstum online verfolgen
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Der Versuch der Schweizer Forschungsanstalt zur Messung der Entwicklung der Pflanze – und mit Hilfe einer speziellen verlängerten Vorrichtung – auch des Stamms sowie der Früchte wird im Rahmen einer Partnerschaft mit der Schweizer Firma JDC Electronics SA in Yverdon weitergeführt. In einem Innosuisse-Projekt entwickelt und testet Agroscope in Conthey spezielle Sensoren für Früchte. Mit Hilfe dieser Sensoren beziehungsweise dem Internet der Dinge kann das Wachstum der Früchte laufend präzis und aus der Ferne gemessen werden (±0,1 mm).
Der physiologische Zustand der Pflanze und die Anbaubedingungen (Wasserhaushalt, Nährstoffverfügbarkeit, Klimabedingungen usw.) spielen eine entscheidende Rolle für das Wachstum. Letzteres verlangsamt sich während der heißesten Zeit des Tages oder nimmt sogar ab, wie Beobachtungen in der vergangenen Hitzeperiode Ende Juni 2019 in Europa zeigen.
Die Äpfel wachsen in der Nacht
Bei Äpfeln wie bei Tomaten gibt es jeden Tag eine Phase der Durchmesservergrößerung, gefolgt von einer Phase der Kontraktion, die allerdings von geringerem Ausmaß ist. Bei jedem Wetter wachsen die Äpfel am stärksten in der Nacht und bis zum Vormittag. In der Nacht ist das Wachstum moderat, beschleunigt sich am Vormittag und stoppt am Mittag.
Tomaten im Gewächshaus wachsen am Vormittag
Bei Tomaten unter kontrollierten Anbaubedingungen (Gewächshaus) wechseln sich die Kontraktions- und Wachstumsphasen ab mit teils großen Schwankungen. Die Wachstumsphase findet früh morgens bis Anfang Nachmittag statt. In dieser Phase beobachtet man eine hohe und quasi lineare Wachstumsgeschwindigkeit.
Dieser Ansatz ermöglicht die Charakterisierung der Wachstumsdynamik unterschiedlicher Früchte. Die Dynamik hängt von den Schwankungen der Umweltbedingungen, den Anbaupraktiken und allfälligem Stress ab. Das Potenzial dieser Methode als Entscheidungshilfe für eine dynamische und detaillierte Steuerung der Anbaubedingungen (Klima, Bewässerung usw.) wird weiter untersucht.
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