Weniger Kirschen als im Vorjahr
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Die deutsche Süßkirschenernte wird 2020 mit knapp 38.100 Tonnen voraussichtlich um 15 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr. Gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wird jedoch eine um 19 Prozent höhere Erntemenge erwartet, was insbesondere auf die vergleichsweise geringen Ernten der Jahre 2017, 2013 und 2012 zurückzuführen ist. Süßkirschen werden bundesweit auf einer Fläche von gut 6000 Hektar angebaut. Der Schwerpunkt befindet sich mit 46 Prozent der Anbauflächen (knapp 2800 Hektar) in Baden-Württemberg.
Sauerkirschen auf dem Rückzug
Mit gut 15.400 Tonnen werden im Jahr 2020 fast genauso viele Sauerkirschen erwartet wie 2019 geerntet wurden (15.700 Tonnen). Die aktuelle Sauerkirschenernte wird voraussichtlich etwas unter den Zehnjahresdurchschnitt von rund 15.700 Tonnen fallen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Fläche mit Sauerkirschen in den vergangenen zehn Jahren um etwa ein Drittel reduziert wurde und sich bundesweit nur noch auf gut 1800 Hektar beläuft. Hier sind die Bundesländer Rheinland-Pfalz mit 560 Hektar und Sachsen mit 400 Hektar die wichtigsten Anbauregionen.
Polen dominiert im Sauerkirschenanbau
Laut EU-Statistikbehörde Eurostat werden innerhalb der Europäischen Union die meisten Kirschen in Polen erzeugt. Mit knapp 200.000 Tonnen produzierten die Obstbauern 2019 dort mehr als ein Fünftel aller Kirschen aus der EU. Während beispielsweise der deutsche Anteil an der europäischen Sauerkirschenernte gut fünf Prozent umfasst, stammen mehr als die Hälfte der europäischen Sauerkirschen aus Polen (2019: 152.000 Tonnen). Mehr als die Hälfte aller in der EU erzeugten Süßkirschen kam 2019 aus den Mitgliedstaaten Spanien, Italien und Griechenland. In diesen Staaten wurden nahezu 305.000 Tonnen geerntet (knapp 53 Prozent der EU-Erzeugung). Der deutsche Anteil an der europäischen Süßkirschenernte umfasste 2019 annähernd acht Prozent.
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