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Bestäubung

Raps oder Erdbeere – Solitärbienen bleiben blütentreu

Das Sammelverhalten von Bienen wird sowohl von der Pflanzenart als auch von ihren Vorlieben beeinflusst. Honigbiene und Hummel tummeln sich weniger im Erdbeerfeld, wenn in der Landschaft besonders viel Raps blüht. Im Gegensatz dazu scheinen einzeln lebende Wildbienen den Pflanzen besser die Treue zu halten. Das haben Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen herausgefunden.
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Blüht viel Raps in der Landschaft, tummeln sich weniger Honigbienen und Hummeln auf Erdbeerfeldern. Solitärbienen bleiben ihrer Nektarquelle dagegen treu. 
Blüht viel Raps in der Landschaft, tummeln sich weniger Honigbienen und Hummeln auf Erdbeerfeldern. Solitärbienen bleiben ihrer Nektarquelle dagegen treu. Universität Göttingen
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Für die Studie wurden Bienen in Erdbeerfeldern beobachtet. Zusätzlich wurde ein Experiment durchgeführt, um die Bedeutung der Insektenbestäubung zu untersuchen. Dazu wurden Blüten während der Blütezeit markiert, von denen manche geöffnet blieben, damit sie von Insekten besucht werden konnten, und andere in kleinen Tüten verpackt wurden, um den Besuch durch Insekten auszuschließen. Anschließend wurde jede Erdbeere gewogen und die Qualität bestimmt.

 

Solitärbienen ohne Versorgungsauftrag

Das Ergebnis: Im Erdbeerfeld waren weniger soziale Bienen wie Honigbiene und Hummeln unterwegs, wenn viel Raps in der Landschaft blühte. Ob die Tiere zum Raps abgewandert sind, lässt sich nicht sicher sagen. Die Beobachtung, dass vor allem Solitärbienen im Erdbeerfeld bleiben, ist aber vermutlich eng mit den funktionellen Eigenschaften der Insekten verbunden. Soziale Bienen wie Honigbienen und Hummeln haben einen größeren Ressourcenbedarf, da sie in einem großen Volk leben im Gegensatz zu Solitärbienen. Es müssen dort mehr Individuen versorgt werden. Im Gegensatz zu den meisten Solitärbienen werden die Larven der Honigbienen von den anderen Bienen gefüttert. „Außerdem können Honigbienen auch einen Bienentanz durchführen und so kommunizieren, wo andere attraktive Ressourcen zu finden sind“, erklärt Professorin Dr. Catrin Westphal von der Universität Göttingen.

 

Bestäubungsleistung macht sich im Gewicht bemerkbar

Zudem konnte das Forschungsteam zeigen, dass mehr Bienen im Feld zu einem höheren Erdbeergewicht und zu einer besseren Qualität der Früchte geführt haben. „Eine Förderung der Bienen in der Agrarlandschaft ist nicht nur aus ökologischer Sicht gefragt, sondern bringt auch ökonomische Vorteile mit sich“, so Ko-Autor Prof. Dr. Teja Tscharntke von der Universität Göttingen. Der Verlust von Bestäubern kann sogar ein Risiko für Landwirte darstellen, wenn die Bestäubung von Nutzpflanzen nicht mehr gewährleistet werden kann. „Mit unserer Studie konnten wir die Bedeutung der Bienen, insbesondere der Solitärbienen, für die Bestäubung von Nutzpflanzen hervorheben. Daher ist es von besonderer Bedeutung Solitärbienen zu schützen und zu fördern, um eine nachhaltige Bestäubung zu gewährleisten“, folgert Erstautorin Dr. Svenja Bänsch.

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