Gefährliche Schadwanzen im Visier
- Veröffentlicht am
Um gegen die aus Asien und Afrika eingeschleppten Wanzenarten Marmorierte Baumwanze und Grüne Reiswanze, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Vorhaben "Entwicklung biologischer Pflanzenschutzstrategiegen gegen invasive Wanzenarten mit hohem Schadpotenzial (BC-InStink)" mit rund 652.000 Euro. Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hat dazu nun den Förderbescheid digital übergeben. „Seit 1960 sind wärmeliebende Insektenschädlinge weltweit jedes Jahr um 2,7 Kilometer nach Norden gewandert. Die Marmorierte Baumwanze und die Grüne Reiswanze können riesige wirtschaftliche Schäden verursachen, denn das Obst und Gemüse, das sie befallen, ist nicht mehr verkäuflich. Ich freue mich daher, dass das Projekt BC-InStink eine biologische Pflanzenschutzstrategie entwickelt", erklärte er.
Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie gegen die Marmorierte Baumwanze, die seit 2011 in Deutschland festgestellt wird und gegen die Grüne Reiswanze, die seit 2010 als Dauerschädling am Oberrheingraben bekannt ist. Grundlage dieser Strategie ist der Einsatz von in Deutschland vorkommenden Gegenspielern (Nützlingen). Die Schadwanzen konnten in den letzten Jahren durch das veränderte Klima stabile Populationen aufbauen. In Deutschland sind keine wirksamen Insektizide gegen diese Schadwanzen zugelassen. Ihr breites Wirtspflanzenspektrum sowie ihre hohe Mobilität erschweren die Anwendung mechanischer und nicht-chemischer Pflanzenschutzstrategien.
Geld für Monitoring und Dokumentation von Gegenspielern
Im Projekt findet ein Monitoring und eine Dokumentation der Schadwanzen und deren Gegenspieler über die Saison an verschiedenen Obstbaukulturen und Standorten statt. Außerdem sollen stabile Zuchtstämme von Schadwanzen und deren potenzieller Gegenspieler etabliert werden. Weitere Bausteine sind die Erfassung von wanzentypischen Schadbildern sowie Testung des Regulierungspotenzials durch Gegenspieler in Halbfreiland- und Freilandversuchen sowie die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie für den Obstbau inklusive der Erarbeitung von Beratungsunterlagen für die Praxis.
Projektnehmer sind:
- • Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Karlsruhe
- • Julius Kühn-Institut, Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Dossenheim
- • Katz Biotech AG, Baruth/Mark
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.