Hohe Milcheiweißgehalte gefragt
Bei dem derzeitigen Quotensystem ist es für Milchvieh haltende Betriebe ökonomisch interessant, Milch mit Fettgehalten unter dem betrieblichen Referenzwert zu produzieren. Es kann dann ohne Abzug mehr Milch geliefert werden mit entsprechend höheren Milchgeldeinnahmen. Aber auch aus Sicht der Kühe selbst sind niedrigere Milchfettgehalte sinnvoll, da für die Milchfettsynthese viel Energie aufgewendet werden muss. Besonders zu Beginn der Laktation ist es schwierig, hochleistende Tiere ausreichend mit Energie zu versorgen. Gelingt es den Milchfettgehalt zu senken, bringt das für die Energiebilanz der Kühe große Vorteile.
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Wirtschaftlich interessant ist es auch, einen möglichst hohen Eiweißgehalt in der Milch zu erreichen, da die veränderte Verbrauchernachfrage (weniger Butter, mehr Käse) in den letzten Jahren zu einer deutlich besseren Bezahlung des Milcheiweißes durch die Molkereien geführt hat. Es stellt sich nun die Frage, unter welchen Produktionsbedingungen die Milch in Praxisbetrieben erzeugt wird, denen es gelungen ist, Milch mit einem niedrigen Milchfett- und gleichzeitig relativ hohen Milcheiweißgehalt zu erzeugen beziehungsweise auf welche Ursachen dieses günstige Fett-/Eiweißverhältnis zurückzuführen ist. Um das herauszufinden, wurden die Daten von niedersächsischen Milchviehbetrieben erfasst, die im Herdenmittel in den beiden vorhergehenden...