Kein Luxuskonsum für die Zuchtsauen
Die Kenntnis der Lebendmasseentwicklung und der stadiumsgerechten Zuchtkondition der Sauen ist Voraussetzung für eine Fütterung auf hohe Leistungen und Tiergesundheit. Während für die Einschätzung der Kondition praxistaugliche visuelle Bewertungsschemen zur Verfügung stehen und einfach umzusetzen sind, werden die Sauen im Produktionsfeld aus Arbeitszeitgründen in der Regel nicht gewogen und die Futtergabe nach visueller Bewertung und nach Richtwerten zu den Lebendmassen ausgerichtet. Analog liegt der Sachverhalt für die Empfehlungen zur Speckausstattung der Sauen, was zunehmend als Kontrollkriterium zur Bewertung der Fruchtbarkeitsvoraussetzungen empfohlen wird. Die Bedeutung wird durch die im Jahr 2007 veröffentlichten neuen Versorgungsempfehlungen für Sauen der Gesellschaft für Ernährung (GfE) verstärkt, da die Angaben zum Nährstoffbedarf nach Lebendmasse differenziert sind. Außerdem verlangen die enorm gestiegenen Futterkosten einen zwar sparsamen, aber bedarfgerechten Einsatz und die Vermeidung von Luxuskonsum.
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Ein Projekt an der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft hat sich nun mit diesen Themen beschäftigt. Weil davon auszugehen ist, dass die bisher veröffentlichten Angaben zur Lebendmasse der Zuchtsauen zu niedrig ausfallen, wurden die Zahlen in dem Projekt aktualisiert. Gleichzeitig prüften die Wissenschaftler, ob eine Brustumfangmessung mit hinreichender Genauigkeit eine Abschätzung der Körpermasse im praktischen Produktionsprozess zulässt. Sie strebten eine für die künftige Handhabung einfache und von weiteren Einflussfaktoren unabhängige Umrechnungsformel an. Die Ziele des Projektes waren: • Ermittlung der Lebendmasse von Sauen über alle Wurfnummern und bei verschiedenen Reproduktionsstadien und Herkünften. • Zeitgleiche Ermittlung...
