Wie fit sind die deutschen Milchbauern?
Welchem Milcherzeuger geht es besser? Dem, der im Bergischen Land absolutes Grünland bewirtschaftet, oder dem Milchbauern auf der Marsch in Schleswig-Holstein? Vielleicht doch dem irischen Kollegen, dessen Grundfutter 50 Wochen im Jahr Wachstum zeigt und ohne Stall auskommt? Steffi Wille-Sonk wagte auf dem 5. Berliner Milchforum eine Prognose, die überraschend ausfiel. Grundlage waren nicht repräsentative Betriebsdaten von 300 Milchbauern aus 18 Ländern, die dem European Dairy Farmers (EDF) angeschlossen sind.
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Die Wissenschaftlerin des EDF konnte zeigen, dass die Milchbauern im EDF im Wirtschaftsjahr 2011/12 durchschnittlich keinen Unternehmensgewinn erzielen konnten. Die Vollkosten überstiegen mit 41,9 Cent pro Kilogramm (ct/kg) die Erlöse um rund fünf Cent. Auch nach Berücksichtigung der entkoppelten Direktzahlungen in Höhe von 3,4 ct/kg Milch lag der Betriebsdurchschnitt unterhalb eines Gewinns aus Marktpreisen. Die deutschen Betriebe lagen etwas über dem Durchschnitt und erzielten einen "Gewinn" von 0,2 ct/kg, mit Berücksichtigung der Direktzahlungen von 3,2 ct/kg. Die Durchschnittszahlen weisen aber auch Betriebe aus, die mehr Gewinn erzielen. Auf der Kostenseite entscheidet der Bereich "Arbeit, Maschinen, Gebäude"...
