Gezielt behandeln
Die Milchprobendiagnostik stellt eine der wichtigsten Methoden zur Überprüfung der Eutergesundheit dar. Nur über die mikrobiologische Untersuchung der Milch im Labor sind die Erreger eindeutig zu bestimmen. Die meisten Milchproben werden dabei von klinisch erkrankten Kühen entnommen. In der aktuellen Diagnostikstudie des Pharmaunternehmens MSD Tiergesundheit und der Milchtierherden-, Betreuungs- und Forschungsgesellschaft (MBFG Wunstorf) sind nun Kühe beprobt worden, bei denen der Verdacht auf subklinische Mastitis kurz vor dem Trockenstellen bestand.
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Die Tiere fielen also durch erhöhte Zellzahlen in der Milch, positive Schalmtest-Ergebnisse, oder durch eine Mastitishistorie in der vorangegangenen Laktation auf, ohne dabei Veränderungen in der Milch und am Euter zu zeigen. Milchproben von 1026 Kühen wurden ausgewertet und 935 Erreger identifiziert.
In der Erregerverteilung ergab sich eine Vorherrschaft der Koagulase negativen Staphylokokken (KNS) mit 31Prozent, gefolgt von Streptococcus uberis mit 22 Prozent, Staphylococcus aureus mit 15 Prozent, Streptococcus dysgalactiae mit 7,0 Prozent und Coliforme mit 4,0 Prozent (siehe Abb.). Damit hätte gezeigt werden können, dass sich die fünf wichtigsten Mastitiserreger in subklinisch erkrankten Eutern nicht von denen in klinisch erkrankten unterscheiden.
Darüber hinaus sind coliforme Erreger bei subklinischen Mastitiden von Bedeutung. Diese Erkenntnis spielt bei der Wahl des richtigen Trockenstellers eine wichtige Rolle, denn nicht alle Präparate seien gegen coliforme Erreger wirksam.
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