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Uni Hohenheim

Mit Jatropha in die Luft

Die EnBW und Lufthansa setzen auf Bio-Sprit der Universität Hohenheim. Das Öl wird aus dem Jatropha-Busch gewonnen. Mit einer Millionenförderung der EnBW soll das Produkt marktreif gemacht werden. Die Lufthansa kündigt bereits an, den Bio-Kraftstoff zu verwenden.
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Sie kann bis zu 50 Jahre alt und 12 Meter hoch werden, erträgt auch Wüstenklima und -böden und produziert ölhaltige Früchte: die Jatropha-Pflanze. JatroSolutions, ein Stuttgarter Start-Up Unternehmen und eine Ausgründung der Universität Hohenheim, macht aus dem Öl der Früchte Bio-Kraftstoff, den sich auch die Lufthansa zu Nutze machen will. In Zukunft soll das Kerosin der Flugzeuge mit dem Jatropha-Öl versetzt werden. Die EnBW fördert das Forschungsprogramm um den Bio-Sprit, der an der Universität Hohenheim entwickelt wurde, mit mehreren Millionen Euro.

432,09 km Luftlinie vom Frankfurter Flughafen nach Berlin/Tegel legte der Flug LH 190 vor kurzem zurück – und das angetrieben von einem Kraftstoff aus Kerosin und dem Zuckerrohrgemisch Farnesan. Es war der erste Inlands-Flug in Europa, der mit einem Bio-Treibstoff zurückgelegt wurde. Das Ergebnis: Allein die Beimischung des Zuckergemisches führte zu einer Verbesserung der Emissionswerte.

Auch in Zukunft will die Lufthansa auf nachwachsende Rohstoffe zurückgreifen. So auch auf die Jatropha, eine Ölpflanze, die in den Tropen und Subtropen vorkommt und von dem Stuttgarter Start-Up Unternehmen JatroSolutions zu Bio-Kraftstoff verarbeitet wird.

„Das Jatropha-Öl wird in Ländern wie China oder Indien bereits seit Jahren als Rohstoff für Biodiesel genutzt“, sagt Prof. Dr. Klaus Becker, Agrarwissenschaftler an der Universität Hohenheim und Gründer von JatroSolutions. „Sie wollen damit ihre Abhängigkeit zu fossilen Ressourcen verringern und ihre CO2-Bilanz verbessern.“

Bisher jedoch seien die Erträge der robusten Pflanze für eine wirtschaftlich erträgliche Nutzung nicht stabil genug gewesen, so Prof. Dr. Becker weiter. Seit 2005 widmet sich JatroSolutions der Jatropha und dem Ziel, die Ertragsdichte zu verbessern.

Bereits 2015 soll es soweit sein, so der Hohenheimer Experte weiter: „Da werden wir die ersten marktfähigen Sorten der Jatropha auf einer Referenzfarm präsentieren. Wir wollen damit zeigen, dass die subtropische Pflanze nicht nur sozialer und umweltfreundlicher ist, sondern dass sich ihr Anbau auch wirtschaftlich lohnt.“

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