Rukwied sieht Landwirtschaft in sehr schwieriger Phase
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Stuttgart, den 8. Oktober 2015
Die Flüchtlingskrise nannte LBV-Präsident Joachim Rukwied gleich zu Beginn des Abgeordnetenabends des Landesbauernverbandes (LBV) am Donnerstag, 8. Oktober 2015, als „die größte Herausforderung für uns alle, hinsichtlich der Integration und vielem mehr“.
Reger Gedankenaustausch in lockerer Atmosphäre
Zahlreiche Parlamentarier, darunter Innenminister Reinhold Gall (SPD) und CDU-Fraktionschef Guido Wolf, nutzten rege den Gedankenaustausch in lockerer Atmosphäre.
Landwirtschaft in sehr schwieriger Phase
Rukwied sieht die gesamte Landwirtschaft „in sehr schwieriger Phase“, von der Veredelung über die Milch bis zu pflanzlichen Produkten, Sonderkulturen und anderen Erzeugnissen. In seiner kurz gehaltenen Ansprache benennt er drei Themen, welche die Landwirte derzeit besonders umtreiben. BWagrar fasst sie zusammen.
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Schweinefleisch: Am längsten unter Preisdruck steht der Schweinesektor. Das hat der LBV-Präsident in zahlreichen Interviews und bei der LBV-Erntepressekonferenz mehrfach zum Ausdruck gebracht. Schweinemäster und Ferkelerzeuger befinden sich seit rund drei Jahren in der Krise. In Baden-Württemberg schied in den vergangenen vier Jahren jeder dritte Betrieb aus der Produktion aus. Wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht bessere, fürchtet Rukwied weitere Betriebsaufgaben. Das sei zunehmend nicht nur der Marktsituation geschuldet, sondern den weiter steigenden Auflagen.
„Jede weitere Auflage, die auf die Betriebe zukommt, führt zur Beschleunigung des Strukturwandels“, appelliert der LBV-Präsident an die Abgeordneten, keine weiteren Vorschriften zu erlassen. Als Beispiel nennt Rukwied die Novellierung der Dünge-Verordnung einschließlich der Jauche-, Gülle- und Sickersaft (JGS)-Anlagen. Seine Kernbotschaft an die Abgeordneten: „Bedenken Sie bei jeder politischen Entscheidung zu Auflagen und Vorgaben auch die Folgen wie das Risiko eines beschleunigten Strukturwandels!“
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Milch: Die Milchpreise sind seit rund neun Monaten stark unter Druck. Oft wird nur mit Verlusten erzeugt. Die Milchpreise wären noch weiter gefallen, wenn es dem Bauernverband nicht gelungen wäre, in Gesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel die Preise für Trinkmilch um vier bis fünf Cent je Liter und für Butter um zehn Cent je 250 Gramm anzuheben.
Laut Rukwied muss jetzt der Fokus auf die Molkereien gelegt werden. Von der wieder diskutierten Mengensteuerung verspricht sich der Bauernverband keine Verbesserung der Marktlage. So lange die Märkte offen sind, helfe eine Mengenregelung nur den Wettbewerbern.
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Landwirtschaft in den Medien: Ein Teil der Berichterstattung gehe den Bauernfamilien „langsam an die Substanz“, meint Rukwied. „Es geht an die Nieren, wenn Tierhaltung in Baden-Württemberg mit Massentierhaltung, Antibiotikaeinsatz gleichgesetzt wird, wenn Schwänzekuppieren stark kritisiert wird, obwohl wir derzeit keine bessere Lösung haben“.
Rukwied erhofft sich von den Abgeordneten, hier zur Mäßigung beizutragen und den Berufstand verteidigen und zu unterstützen.
Brillante Musik und kulinarische Genüsse
Umrahmt mit guter Musik der Band 'Trio-Brillance' sorgten für kulinarische Genüsse aus dem Land
- das Weingut Maier aus Schwaikhaim,
- die Kaiser-Brauerei aus Geislingen/Steige und
- die Kostbar aus Korb.

























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