Tönnies mit neuer Ebermaske
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Hauptunterschied der neuen Maske ist die schlechtere Bewertung von Tieren mit einem Bauch-MFA von weniger als 57 Prozent sowie eine geringere Bewertung für den Lachs. Schweine mit hohen Bauchfleischanteilen werden nach der neuen Maske dagegen leicht besser bewertet als bislang. Zudem ist die Abstufung beim Schinken geändert worden.
Tönnies begründet die Maskenumstellung mit neuen Erkenntnissen zu den Handelswerten von unkastrierten Mastschweinen. Erst zu Beginn des Jahres 2014 hatte Tönnies die Ebermaske angepasst und auch damals weniger fleischreiche Tiere deutlich abgestraft. Auch jetzt setzt Tönnies den bereits eingeschlagenen Kurs fort. Nach Aussagen aus dem Hause Tönnies zielt die Änderung ausschließlich auf Eber aus der Vermehrung ab. Betroffen können aber auch andere Ebermäster sein. Einzelne Tiere mit einem zu geringem Bauch-MFA sowie zu leichtem Schinken- und Lachsgewicht können durchaus sechs bis zehn Eurp pro Tier im Vergleich zur alten Maske verlieren.
Die Ebermaske von Tönnies konnte sich im Wettbewerb mit den Westfleisch- und Vionmasken bisher sehen lassen. Durch die jüngsten Änderungen dürfte der Vorteil nicht mehr für alle Betriebe vorhanden sein. Auf der Bremse stehe man dennoch nicht, so die Aussage aus dem Hause Tönnies. Man werde weiterhin jeden Ebermäster aufnehmen.
Erst in der vergangenen Woche kündigte nach Aldi Süd auch Aldi Nord an, bereits ab dem kommenden Jahr kein Fleisch von kastrierten Schweinen mehr verkaufen zu wollen. Um dieses Ziel erreichen zu können und eben nicht nur Fleisch von weiblichen Tieren zu verkaufen, müsste der Marktanteil der Eber nach Expertenschätzungen noch in diesem Jahr mindestens verdoppelt werden. Bislang ist ein Wunsch der Abnehmer nach mehr Ebern im Markt definitiv nicht zu erkennen.
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