Steigende Nachfrage nach europäischem GVO-freien Soja
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„Die neu verfügbare Ölmühlenkapazität zur Sojaverarbeitung in Straubing eröffnet Landwirten neue Vermarktungsperspektiven, was die dauerhafte Aufnahme von Sojabohnen in die Fruchtfolge interessant macht. Insbesondere für maislastige Regionen dürfte das eine Option zur Auflockerung der Fruchtfolge sein. Mit dem Sojaanbau kann eine Ernte realisiert werden, die somit jederzeit vermarktbar ist“, so Dr. Schmidt. „Die Verarbeitung der Sojabohnen in der Ölmühle sichert darüber hinaus die Bereitstellung von Sojaextraktionsschrot in bewährt konstanter Standardqualität mit einem Eiweißgehalt von 44 Prozent.“
Heimische Sojabohnen bieten weitere neue Ansätze
Vor allem vollfette Sojabohnen und daraus hergestellter Sojakuchen bieten sehr gute Möglichkeiten, selbst erzeugte Sojabohnen innerbetrieblich zu verwerten und die Eiweißversorgung landwirtschaftlicher Nutztiere leistungsgerecht sicherzustellen“, erläuterte Prof. Dr. Gerhard Bellof von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft, Fachgebiet Tierernährung. Sojabohnen und Sojakuchen aus hiesigem Anbau weisen einen hohen Futterwert, vor allem in Bezug auf die Protein- und Energielieferung aus. „Insbesondere für den Einsatz in der Schweine- und Geflügelhaltung ist allerdings eine sachgerechte Wärmebehandlung erforderlich“, so der Fütterungsexperte.
Für die Sojabohne kann der hohe Fettgehalt in der Fütterung einsatzbegrenzend wirken. Deshalb ist aus der vollfetten Sojabohne hergestellter Sojakuchen mit einem Restfettgehalt von höchstens zehn Prozent für den Fütterungseinsatz besser geeignet. Für die Schweine- und insbesondere die Geflügelfütterung ist auf die bedarfsgerechte Aminosäureversorgung, speziell mit Methionin zu achten. „Methionin ist ein begrenzender Faktor im Sojaprotein“, betont Prof. Bellof. „Eine Wärmebehandlung von Sojabohnen oder Sojakuchen führt außerdem zu überdurchschnittlichen UDP-Anteilen, was den Einsatz dieses heimischen Eiweißträgers ebenfalls im Milchleistungsfutter hochleistender Milchkühe interessant macht.“
Neue wirtschaftliche Perspektiven und Zugang zu neuen Märkten ermöglichen
Den wachsenden Bedarf nach europäischer Soja mit zertifizierter Herkunft will vor allem der Verein Donau Soja decken. Donau Soja und Europe Soya steht für ohne Gentechnik hergestelltes, qualitäts- und herkunftsgesichertes Soja aus der Donauregion. Der Verein Donau Soja hat sich das Ziel gesetzt, die Bedingungen für den erfolgreichen Sojaanbau in Europa zu verbessern.
„Mit steigender Nachfrage nach europäischem Soja, steigt auch die Nachfrage nach zertifiziertem Soja. Zertifiziertes Donau Soja und Europe Soya bieten allen Akteuren der Wertschöpfungskette interessante wirtschaftliche Perspektiven, den Zugang zu neuen Märkten und höchstmögliche Sicherheit. Gleichzeitig können Marktpartner aus Herstellung und Handel, wie auch Veredelungsbetriebe sicher sein, dass ihr Soja gentechnikfrei, nachhaltig und aus Europa ist. Dies garantieren wir durch unser Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette – vom Feld bis ins Regal. KonsumentInnen sind heute nicht nur kritischer, was ihre Wahl an Lebensmitteln anbelangt, sondern vor allem sehr gut informiert. Intransparenz war gestern,“ erläutert Dirk Vollertsen, Geschäftsleiter Markt von Donau Soja aus München.
Hintergrund Donau Soja
Die Donau Soja Organisation mit ihrem Hauptbüro in Wien stellt mit insgesamt fünf weiteren Niederlassungen in Deutschland, Serbien, Rumänien, Ukraine und Moldawien und zwei Repräsentanten in Italien und Polen nach eigenen Aussagen die wesentlichste europäische Initiative im Agrarbereich für gentechnikfreies Soja dar. 230 Mitglieder aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaftsunternehmen aller Bereiche der Wertschöpfungskette, von der gentechnikfreien Saatgutproduktion bis zum tierischen und pflanzlichen Lebensmittel, unterstützen die Ziele der Organisation.
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