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Schweiz

Schweinebranche will Ferkelproduktion steuern

Der Schweizer Schweinemarkt kämpft mit zwei großen Herausforderungen. Auf der einen Seite verbuchen die Eidgenossen eine konstant hohe inländische Produktion, auf der anderen sinkt der pro Kopf-Verbrauch an Schweinefleisch merklich. Nun sollen die Angebotsspitzen im Spätsommer durch eine saisonale Staffelung der Preise für Jager (mastbereite Jungschweine) gebrochen werden.
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Eine Arbeitsgruppe, die sich aus dem Schweizer Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband Suisseporcs und der Schweinehandelsvereinigung (SHV) zusammensetzt, hat dazu ein neues Jagerpreissystem beschlossen. Ab diesem Jahr wird in den Kalenderwochen 2 bis 11 der Jagerpreis um 0 oder 50 Rappen (ungefähr 46 Cent) erhöht. Im Gegenzug soll er in den Wochen 16 bis 25 um 0 oder 50 Rappen gesenkt werden. Damit will die Schweinebranche einen Anreiz für die Züchter setzen, die Sauen saisongerechter zu belegen und damit die Ferkelproduktion saisonal besser zu steuern.

Sauenbarometer soll Ferkelerzeuger sensibilisieren

Ergänzend soll auf den wöchentlichen Marktberichten der Organisationen ein Morenbarometer (´Sauenbarometer´) erscheinen. Damit sollen die Züchter sensibilisiert werden, wann Belegungen von Muttersauen erwünscht sind und wann weniger. Für Ferkel aus Belegungen in der Phase "Rot" müssen die Erzeuger dann mit einem niedrigeren Preis rechnen. Ferkel aus Belegungen in der Phase "Grün" werden besser bezahlt.

Einordnung: Schweizer Schweinemarkt

Die Schweinehaltung in der Schweiz unterscheidet sich deutlich von jener in Deutschland beziehungsweise der restlichen EU. Das Schweizer Agrarpolitikmodell beruht unter anderem auf einem hohen Außenschutz durch Zollkontingente, strengen Tierschutzgesetzen (die durch staatliche Transferzahlungen unterstützt werden) sowie Bestandsobergrenzen. Je Betrieb dürfen grundsätzlich nicht mehr als 250 Sauen beziehungsweise 1500 Mastschweine gehalten werden, erfuhren Mitarbeiter des LSZ Boxberg auf einer Exkursion in die Schweiz. Daraus ergeben sich Produktionskosten von umgerechnet bis zu 4 Eurp pro Kilogramm Schlachtgewicht.

Dementsprechend hoch sind auch die Endverbraucherpreise für Schweinefleisch. Die Verbraucher bezahlen die Mehrkosten, die im Vergleich zu einer markt- und wettbewerbsorientierten Produktion entstehen.

Vermehrt wird daher in grenznahen Regionen Schweinefleisch außerhalb der Schweiz eingekauft. Jeder Schweizer Bürger ist berechtigt, pro Tag Schweinefleisch für 250 Euro einzuführen.

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