Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Interessengemeinschaft Zugpferde

Neues Gütezeichen für Pferdehaltung und -nutzung geht an den Start

Wer Pferde nutzt, egal ob im Wald, für Planwagenfahrten, Umzüge oder in der Landwirtschaft, steht in der heutigen Gesellschaft, die immer interessierter aber dabei nicht unbedingt fachkundiger das Thema Tierschutz in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt, automatisch unter kritischer Beobachtung. Um Pferdenutzern und –haltern die Möglichkeit zu geben, einen angemessenen und tierschutzkonformen Einsatz ihrer Pferde nachweisen zu können, haben die Interessengemeinschaft Zugpferde e. V. (IGZ) und die RAL Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e. V. in einer Kooperation das Projekt des neuen RAL-Gütezeichens Pferdehaltung und –Nutzung ins Leben gerufen.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Der Einsatz von Pferden im Karneval erntet viel Kritik. Das neue Gütezeichen soll Pferdenutzern den vorbildlichen und fachgerechten Umgang mit ihren Tieren bestätigen und sie so vor Anfeindungen schützen. Foto: Daniel Hoffmann
Der Einsatz von Pferden im Karneval erntet viel Kritik. Das neue Gütezeichen soll Pferdenutzern den vorbildlichen und fachgerechten Umgang mit ihren Tieren bestätigen und sie so vor Anfeindungen schützen. Foto: Daniel HoffmannRAL
Artikel teilen:

Die Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege zertifiziert seit über zehn Jahren den Einsatz von Rückepferden in der Forstwirtschaft und nutzt dabei das System der RAL Gütesicherung, welches ebenfalls Grundlage des neuen Gütezeichens darstellt. Das System steht, traditionell aus dem Baubereich stammend, auch im Bereich der Dienstleistungen für eine hohe Qualität und Transparenz.

Dabei werden die Qualitätsstandards sowie die Bestimmungen, unter denen die Prüfungen stattfinden, durch den Güteausschuss gestaltet, der sich aus einem Kreis Fachkundiger zusammensetzt. Außerdem soll er in seinen Ausarbeitungen durch einen zusätzlichen Beraterkreis unterstützt werden. Unabhängig davon werden von Seiten der RAL die Fach- und Verkehrskreise hinzugezogen, welche von Ministerien und Verbänden verkörpert werden. Durch ihre zusätzliche Überprüfung der Güte- und Prüfbestimmungen kann eine maximale Neutralität gewährleistet werden.

Bei einer ersten Einführungsveranstaltung am 23. März 2017 in Sankt Augustin präsentierten die IGZ und die RAL Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e. V. das Konzept und den künftigen Weg des neuen Gütezeichens. Mit den geladenen Teilnehmer, welche aus den verschiedensten Bereichen der Pferdebranche, wie z. B. dem Tierschutz, dem Fahrsport oder der land- und forstwirtschaftlichen Praxis, stammten, fand ein produktiver Austausch statt. Auch meldeten sich erste Mitglieder für den Güteausschuss und den offenen Beraterkreis, sodass mit der Veranstaltung der Grundstein des Gütezeichens gelegt werden konnte. Auch auf der Jahreshauptversammlung der IGZ am 25. und 26. März in Lauterbach wurde das Projekt vorgestellt.

In einem nächsten Schritt wird sich der Güteausschuss endgültig konstituieren und mit seiner Arbeit beginnen. Neben der Erstellung der Güte- und Prüfbestimmungen wird er ebenfalls die Anforderungen an die Auditoren erarbeiten. Da für das neue Gütezeichen sowohl der verantwortungsvolle und fachgemäße Einsatz der Pferde als auch in jedem Falle die gute Haltung auf Grundlage neuster Forschungserkenntnisse (hier ist beispielsweise eine Zusammenarbeit mit entsprechende Hochschulen aus dem Bereich der Pferdeforschung angestrebt) zertifiziert werden soll, steht der hohen Qualifikation und Sachkunde der prüfenden Personen eine enorme Wichtigkeit zu.

Für potentielle Gütezeichenträger ist die wichtigste Frage hingehen sicherlich zuallererst die finanzielle. Als ersten Anhaltspunkt lassen sich die Kosten der Prüfung der RAL Gütegemeinschaft e. V. zum Holrücken mit Pferden hinzuziehen (250 bis 300 Euro pro Jahr), obwohl das neue Gütezeichen in seiner Art komplexer und umfangreicher zu sein verspricht. Eine mögliche Senkung der Prüfungskosten kann gegebenenfalls auch die geplante Anerkennung bereits bestehender Ausbildungsstrukturen darstellen. Beispielsweise sollen Abzeichen der FN, VFD oder IGZ nach einem inhaltlichen Vergleich optional in das neue Gütezeichen einbezogen werden können. Außerdem besteht natürlich keinerlei Pflicht, seinen Betrieb zertifizieren zu lassen.

Wer dies möchte, kann die Qualität seines Betriebes künftig durch das Gütezeichen Pferdehaltung und –Nutzung zum Ausdruck bringen. Das System der RAL Gütesicherung sieht vor, dass jeder die Möglichkeit haben muss mitzumachen, sodass auch kleine Betriebe die

Voraussetzungen erfüllen können müssen. Verbraucher wissen durch die Transparenz des Gütezeichens genau Bescheid, dass die Betriebe alles richtig machen. Auch bei etwaigen Konflikten mit hiesigen Tierrechtsorganisationen steht ein zertifizierter Betrieb nicht mehr allein da, sondern unter dem Schutz der Gütegemeinschaft und der fachlich stets aktuellen Güte- und Prüfbestimmungen. Neben dem Tierschutz stehen hier also auch der Verbraucherschutz und der Schutz der Gütezeichennutzer ganz oben. Fachkundige Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in die Entwicklung des neuen RAL Gütezeichens Pferdehaltung und –Nutzung einzubringen. Dazu und für weitere Fragen und Anregungen gern Kontaktaufnahme unter: t.hiemesch@ral-ggwl.de

 

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.