Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Hopfen-Ernteschätzung

Witterung und Wanze drücken auf den Ertrag

Die Hopfenernte steht vor der Tür. Ab Ende August rollen die Traktoren mit den meist roten Ladegeräten im Heck wieder vom Feld zur Hopfenpflückmaschine auf den Hof. Doch ganz so ungetrübt wie im letzten Jahr ist die Freude nicht. Mit geschätzten 39.500 Zentnern liegt die Ernte im Tettnanger Anbaugebiet etwa zehn Prozent unter dem Vorjahr.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Die Qualität stimmt, die Menge weniger. So zumindest lautet das Ergebnis der Prognose für die diesjährige Hopfenernte.
Die Qualität stimmt, die Menge weniger. So zumindest lautet das Ergebnis der Prognose für die diesjährige Hopfenernte. Werner-Gnann
Artikel teilen:

Die nackten Zahlen aus der heutigen Ernteschätzung sind nur die halbe Wahrheit. „Eigentlich hat unser Anbaugebiet ein Ertragspotenzial von 45.000 bis 46.000 Zentner“, meint Jürgen Weishaupt. Der Geschäftsführer des Tettnanger Hopfenpflanzerverbands verweist dabei auf eine stetige Anbauausdehnung der letzten Jahre. Derzeit stehen auf 1354 Hektar Hopfen, darin enthalten rund 93 Hektar Junghopfen, während die Statistik für das vergangene Jahr eine Anbaufläche von 1282 Hektar ausweist. Zudem kommen immer mehr Junghopfenflächen in Ertrag. „Insofern relativiert dies die Aussage einer leicht unterdurchschnittlichen Ernte schon etwas“, meint der Geschäftsführer.

Drei Faktoren mit Einfluss auf den Ertrag

Im Wesentlichen sind es drei Faktoren, die auf die Menge drücken. Zu nennen ist hier die Witterung mit einem warmen Juni und Juli. „Hopfen mag Hitze nicht“, erklärt Weishaupt dazu. Die Niederschläge der letzten Tage und Wochen seien aus Pflanzersicht daher nur zu begrüßen. Weiter machte ein Schädling den Hopfengärten zu schaffen. Dabei handelt es sich um eine bislang unbekannte Wanze, die in diesem Jahr erstmals auftrat und die bei den Pflanzen zu Wachstumsstörungen führte. Ferner sind lokale Hagelschäden zu beklagen.
Dabei sind es vor allem die Landsorten, die auf das Ergebnis drücken. So wurde von der Schätzkommission, die sich aus Vertretern des Handels, der Brauer, der Pflanzer und der Landwirtschaftsverwaltung zusammensetzt und die alljährlich die gleichen 25 Hopfengärten für ihre Prognose aufsucht, für den Tett­nanger ein Ertrag von 23 Zentnern pro Hektar veranschlagt. Mit geschätzten 22 Zentnern liegt die Zahl für den Hallertauer mittelfrüh sogar noch darunter. Dagegen stehen die Zuchtsorten, die ein Drittel der Anbaufläche einnehmen, sehr gut – „sogar besser wie in der Hallertau“, wie Weishaupt meint.


Gute Qualität zu erwarten


Zuversichtlicher ist der Tettnanger Pflanzerverband in punkto Qualität. „Die Dolden sind gut gefüllt und außen top grün. Außerdem lässt die Ernte hohe Inhaltsstoffe und ein gutes Aroma erwarten“, gibt sich Weishaupt hoffnungsvoll.
Für die einzelnen Sorten wurden folgende Mengen geschätzt: Tettnanger 16.500 Zentner, Hallertauer mittelfrüh 3000 Zentner, Perle 2300 Zentner, Hallertauer Tradition 2200 Zentner, Smaragd 535 Zentner, Saphir 1400 Zentner, Mandarina Bavaria 750 Zentner, Hallertauer Blanc 590 Zentner, Hüll Melon 590 Zentner, Herkules 9500 Zentner, Callista 490 Zentner. Auf sonstige Sorten entfallen 1645 Zentner. Sollte die Erntemenge wie geschätzt kommen, wird es wohl kaum Freihopfen geben. Selbst alle Verträge zu erfüllen, könnte schwierig werden. „Dabei hätte man dieses Jahr Freihopfen gut verkaufen können“, bedauert Weishaupt.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.