Getreideernte besser als zunächst erwartet
Während sich langsam das Ende der Getreideernte im Südwesten abzeichnet, legt das Statistische Landesamt eine erste Erntebilanz vor und beziffert auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung die diesjährige baden-württembergische Getreideernte (ohne Körnermais) auf insgesamt über 29,2 Millionen Dezitonnen (dt). Die Erntemenge liegt damit voraussichtlich um 1,8 Prozent unter dem langjährigen Mittel 2011/16 (29,8 Mio. dt). Das Ergebnis des Vorjahres (26,6 Mio. dt) wird um ein Zehntel übertroffen.
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Hinter den aktuellen Erntezahlen steht mit 411 600 Hektar (ha) im Vergleich zum Vorjahr eine um 15.500 ha oder 3,6 Prozent reduzierte Getreideanbaufläche (ohne Körnermais). So wurde die Anbaufläche von Winterweizen (einschließlich Dinkel und anderer Varietäten) um 4,8 Prozent auf 214.500 ha verringert. Wintergerste (88.500 ha) und Triticale (22.000 ha) wurden um jeweils 3,0 Prozent, Sommergerste (51.900 ha) um 2,3 Prozent eingeschränkt. Die Ausnahme unter den Getreidearten ist Hafer, für den erstmals seit Jahren eine Ausweitung des Anbaus festgestellt werden konnte, um zwar um 7,6 Prozent auf 19.800 ha.
Erfolge trotz schlechter Witterung
Frost, Hitze, Trockenheit und schließlich Starkregen charakterisieren die extremen Witterungsbedingungen, denen sich die heimischen Landwirte dieses Jahr stellen mussten. Mit Erfolg, denn die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesmittel über alle Getreidearten bei 71,0 dt/ha und übertrifft damit den langjährigen Ertragsdurchschnitt 2011/16 (67,0 dt/ha) um 6,0 Prozent, das Vorjahresergebnis (62,2 dt/ha) sogar um 14,2 Prozent.
Dabei steht die Gerste für die höchsten Ertragszuwäche gegenüber den Mitteln: Sommergerste (61,6 dt/ha) verzeichnet ein Plus von 10,7 Prozent, Wintergerste (72,8 dt/ha) von 8,1 Prozent. Winterweizen (76,0 dt/ha; plus 3,9 Prozent) und Hafer (50,2 dt/ha; plus 2,0 Prozent) zeigen moderate Zuwächse. Triticale (66,8 dt/ha) übertrifft das Mittel nur knapp. Nachdem noch nicht alle vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.
Auch Winterraps und Körnermais zufriedenstellend
Bei Winterraps, der mit Abstand bedeutendsten Ölfrucht im Land, beziffert sich der diesjährige Durchschnittsertrag im Land aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung auf 38,5 dt/ha. Verglichen mit dem langjährigen Mittel ist das ein Plus um knapp 5 Prozent, gegenüber dem Vorjahr (38,8 dt/ha) hingegen ein leichtes Minus.
Die Körnermaisbestände sind im Allgemeinen gut entwickelt, so dass im Landesmittel mit einer Flächenleistung von durchschnittlich etwa 105 dt/ha und damit etwa im Bereich des langjährigen Mittels gerechnet werden kann.
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