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Kupierverzicht bei Ferkeln

"Durch die Hintertür zu neuen Ställen"

Vor sechs Jahren startete am bayerischen Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum in Schwarzenau ein Abenteuer: 112 Ferkel wurden für ein Forschungsprojekt mit langen Schwänzen von den Muttersauen abgesetzt und in konventionelle Aufzuchtbuchten („Standardbuchten“) eingestallt. Wie es diesen Tieren ergehen würde, ob und in welchem Maß das gefürchtete Schwanzbeißen auftreten würde, war bis dato ungewiss. Das Projekt dauert bis heute an.

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Damit sich Ferkel nicht gegenseitig in den Schwanz beißen, ist eine attraktive Stallumgebung mit überschaubaren Gruppengrößen nötig.
Damit sich Ferkel nicht gegenseitig in den Schwanz beißen, ist eine attraktive Stallumgebung mit überschaubaren Gruppengrößen nötig.Jais
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Die Studie soll, so das Ziel der Projektverantwortlichen, Aufschluss darüber geben, ob die Haltung unkupierter Schweine unter den üblichen Bedingungen der klimatisierten, zwangsgelüfteten Ställe in Buchten mit perforierten Böden erfolgreich möglich ist und wie die Haltungsbedingungen gegebenenfalls verändert werden müssen. Mittlerweile sind etwa 2500 unkupierte Ferkel in Schwarzenau unter verschiedenen Haltungsbedingungen aufgezogen und zum Teil gemästet worden.

Obwohl die am LVFZ  Schwarzenau erzielten Ergebnisse noch nicht ganz dem entsprechen, was das Ziel ist, nämlich die erfolgreiche Haltung unkupierter Ferkel ohne durch ein Beißen bedingte Verletzungen, stehen inzwischen erste Erkenntnisse fest.

Langschwänze brauchen eine intensivere Tierbeobachtung

Frühe Anzeichen eines aufkommenden Schwanzbeißgeschehens müssen schnell erkannt  und Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um das Beißen wieder zu beenden und den Schaden möglichst gering zu halten. Frühe Anzeichen des Schwanzbeißens sind beispielsweise erste, oft nur kleine Verletzungen am Schwanz oder unruhige Tiere, die regelrecht auf der Suche nach „Bekaubarem“ sind und die sich in dieser Absicht ihren Buchtengefährten nähern.

Ein deutliches und gut erkennbares Frühwarnsignal ist ein eingezogener Schwanz, der signalisiert, dass dieses Tier schmerzhaft gebissen worden ist. Als Gegenmaßnahme hat sich in den Schwarzenauer Versuchen die Gabe von Raufutter (zumeist Heu) zur Ablenkung der Tiere bewährt. Aus manchen Buchten musste zusätzlich ein sogenannter „hartnäckiger Beißer“ ausgestallt werden, der sich durch Raufutter nicht beruhigen ließ.

Für den Stallbau bedeutet diese Forderung nach einer noch intensiveren Tierbeobachtung, dass Buchten für Langschwänze für im Schnitt zehn bis 30 Ferkel geplant werden sollten als für größere Gruppen. Zusätzlich sind in den Ställen ausreichend Separations- beziehungsweise Genesungsbuchten für die „hartnäckigen Beißer“ und für einzelne „Bebissene“ nötig.

Lesen Sie den ausführlichen Beitrag in der BWagrar-Ausgabe 38/2017.

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