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Biodiversität

F.R.A.N.Z.-Studie zu Hindernissen und Perspektiven in der Agrarlandschaft

Wie kann mehr Biodiversität in der Landwirtschaft erreicht werden? Und wie müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, damit Landwirte mehr Maßnahmen umsetzen? Antworten auf diese Fragen liefert die vom Thünen-Institut für Ländliche Räume erarbeitete „F.R.A.N.Z.-Studie - Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft“, die gemeinsam mit der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und dem Deutschen Bauernverband der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

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Fischer
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Die Studie wurde im Rahmen des Biodiversitätsprojektes F.R.A.N.Z. erstellt. Für die Studie wurden bundesweit 44 Landwirte und mehrere landwirtschaftliche Berater innerhalb und außerhalb des Projektes zu Hemmnissen und Verbesserungsmöglichkeiten bei der Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen im Rahmen von Agrarumweltprogrammen befragt. „Die Befragung hat gezeigt, dass sowohl harte Faktoren wie die Wirtschaftlichkeit als auch weiche Faktoren wie das Image über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden. Um eine bessere Akzeptanz zu erreichen, müssten die Maßnahmen flexibler an regionale Ansprüche angepasst werden. Ebenso gilt es, die Kommunikation innerhalb der Landwirtschaft, aber auch nach außen in Richtung Gesellschaft zu intensivieren“, betonte Dr. Thomas Schmidt, Thünen-Institut, bei der Vorstellung der Studie in Berlin.

Es geht nur mit nachhaltigen Lösungen

Stephan Zirpel, Geschäftsführer der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, sieht in der Studie einen elementaren Baustein des F.R.A.N.Z.-Projektes. „Wir brauchen nachhaltige Lösungen für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft. Die vorliegende wissenschaftliche Studie liefert dazu wichtige Erkenntnisse und Ansatzpunkte. Auch eine Veränderung der Rahmenbedingungen ist notwendig, damit mehr Biodiversitätsmaßnahmen in der intensiven Landwirtschaft umgesetzt werden“, verdeutlichte er.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, betont: „Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden. Unser Ziel ist es, auch das vorhandene Instrumentarium optimal zu nutzen. Die Agrarumweltpolitik könnte noch erfolgreicher sein, wenn die Maßnahmen flexibler zu nutzen wären und die betrieblichen und standortspezifischen Besonderheiten besser berücksichtigt werden könnten. Das Engagement der Landwirte für mehr Biodiversität darf nicht durch Bürokratie, starre Vorgaben, unklare Perspektiven und eine zu geringe Honorierung der Naturschutzleistungen ausgebremst werden.

Ergebnisse dienen der Weiterentwicklung der Politik

Die F.R.A.N.Z.-Studie wird heute an die Staatssekretäre Dr. Hermann-Onko Aeikens, Bundeslandwirtschaftsministerium, und Jochen Flasbarth, Bundesumweltministerium, übergeben, um die Ergebnisse in die Weiterentwicklung der Agrar- und Umweltpolitik einfließen zu lassen.

Staatssekretär Dr. Hermann-Onko Aeikens: „Die Landwirte haben selbst Interesse an einer großen biologischen Vielfalt: Wie kein anderer Wirtschaftsbereich ist die Landwirtschaft auf eine intakte Umwelt und Artenvielfalt angewiesen. Die Zukunft der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft hängt ganz entscheidend von denjenigen ab, die sie bewirtschaften – eine große Verpflichtung für die Landwirte. Umso erfreulicher ist, dass viele Landwirte ihren Einsatz um die Biodiversität auch mit dem Ansehen ihres Betriebes und der Landwirtschaft begründen. Zusätzliche Anstrengungen der landwirtschaftlichen Betriebe können in der Breite allerdings nur dann eine Wirkung entfalten, wenn sie auch wirtschaftlich tragfähig sind.“

Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Wir brauchen mehr Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft, um den anhaltenden Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die F.R.A.N.Z.-Studie gibt ein Meinungsbild der betroffenen Landwirte und Landwirtinnen aus der Praxis wieder. Dies bestätigt mich darin, dass wir deutlich mehr finanzielle Mittel benötigen, um die Landwirte verlässlich für die Erbringung ökologischer Leistungen zu honorieren, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu beeinträchtigen. Die mit der Studie erhobenen Daten sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir in den nächsten Jahren dringend die EU-Agrarförderung reformieren müssen: gemeinwohlorientierter, ökologischer, unbürokratischer und verlässlich für die Landwirte.“

Im weiteren Verlauf des F.R.A.N.Z.-Projektes sollen die in der Studie aufgezeigten Optimierungspotenziale bei der Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen weiter ausgearbeitet werden.

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