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SZV/German Genetic-Fachtagungen

Rohfaser: Hilft nicht nur gegen Langeweile bei Schweinen

Rohfaser ist nicht gleich Rohfaser und die Halme haben einen Mehrwert im Futtertrog von Schweinen. Das machte Nutztierberater Benjamin Körkel-Wineberger vergangene Woche auf den beiden Fachtagungen von Schweinezuchtverband (SZV) und seiner Verkaufsorganisation German Genetic in Laupheim (Landkreis Biberach) und Untermünkheim-Übrigshausen (Landkreis Schwäbisch Hall) deutlich.

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"200 Gramm Rohfaser sind pro Schwein und Tag vorgeschrieben", erläuterte Nutztierberater Benjamin Körkel-Wineberger den Zuhörern auf den beiden Fachtagungen. So sehen es beispielsweise die Statuten der Qualitäts und Sicherheits (QS) GmbH vor.
"200 Gramm Rohfaser sind pro Schwein und Tag vorgeschrieben", erläuterte Nutztierberater Benjamin Körkel-Wineberger den Zuhörern auf den beiden Fachtagungen. So sehen es beispielsweise die Statuten der Qualitäts und Sicherheits (QS) GmbH vor.Ast
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Dass sich die Fasern in Heu, Stroh und Getreide positiv auf die Gesundheit der Schweine auswirken, dafür hatte der Fütterungsexperte aus Südbaden eine ganze Reihe von Argumenten parat, die er den gut 200 Zuhörern auf den Infoveranstaltungen in Süd- und Nordwürttemberg nahebrachte. So fördert eine ausreichende Rohfaserversorgung:

  • die Futter- und Wasseraufnahme von Zuchtsauen,
  • die MMA-Gefahr bei Zuchtsauen der Muttertiere sinkt. Dadurch steigen im Gegenzug Kolostrum- und Milchleistungen. Die Saugferkeldurchfälle werden weniger, die Darmgesundheit der Jungtiere verbessert sich, Schwanz- und Ohrenbeißen wird vorgebeugt.

    „Das gefürchtete Schwanz- und Ohrenbeißen der Schweine in der Mast nimmt seinen Anfang bei der Fütterung der Sauen und hat nicht in erster Linie mit einer reizarmen Umgebung in der Mast zu tun“, stellte der Referent klar, der deshalb auch davor warnte, sich allein auf Strohgaben als zusätzliches Beschäftigungsmaterial für die Tiere zu verlassen.

    Ohnehin widersprach er der gängigen Gleichsetzung von Rohfaser und Beschäftigungsmaterial. „Rohfaser, das sind zunächst einmal Kohlenhydratverbindungen“, erläuterte er. Beschäftigungsmaterial werde den Tieren dagegen zur freien Aufnahme vorgelegt, separat zu den täglichen Rationen und diene als Mittel gegen Langeweile in den Buchten. „Rohfaser wird dagegen in die Rationen eingebettet“, stellte Krökel-Wineberger den Unterschied zwischen zusätzlichen Heu- und Strohgaben und dem Einmischen von genügend Rohfaser in die Futterrationen dar.

    Was kann eine gute Rohfaser, was leisten die Strukturbestandteile in den Rationen? Für den Fütterungsexperten stehen folgende Punkte im Vordergrund:

  • Darmbewegungen (Peristaltik) und Passagerate des Nahrungsbreis im Darm nehmen zu. Die Verstopfungsgefahr bei den Tieren sinkt.
  • Der Kotabsatz verbessert sich durch genügend Rohfaser in den Rationen.
  • Die Darmgesundheit wird durch die faserreichen Bestandteile unterstützt.
  • Das Immunsystem der Schweine profitiert von einer faserreicheren Fütterung.
  • Die Schweine leiden weniger unter Durchfällen.
  • -Die Abferkelzeiten werden kürzer.

    Körkel-Wineberger empfahl den Schweinehaltern, ihre Vorbehalte beispielsweise gegen Hafer (Mykotoxine) zurück zu schrauben. „Hafer liefert viel Rohfaser mit viel bakteriell fermentier barer Subsanz“, sagte er. Auch Weizenkleie eigne sich ob seines Rhfasergehaltes für die Ernährung der Schweine. Die im Handel erhältlichen Fasermixe seien dagegen oftmals sehr teuer. Auch Heu könne von den Schweinen verdaut werden. „Im Gegensatz zu Stroh enthält Heu bakteriell fermentiere Substanz“, sagte er. „Öhmd funktiert gut“, machte Krökel-Wineberger deutlich. Ebenfalls geeignet: Silierter Silomais: Aber, das betonte der Fütterungsfachmann: „Suchen Sie sich eine qualitativ hochwertige Silage aus, ohne Schimmel und Hefen.“
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