Projekt Klauencheck setzt auf dokumentierte Gesundheitsdaten
Der Landesverband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht (LKV) ist Leadpartner im Projekt „Klauencheck Baden-Württemberg“, das im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP-Agri) Mitte 2016 initiiert worden ist. Die Praxisstudie hat es sich zum Ziel gemacht, Daten zur Klauengesundheit systematisch mit einem einheitlichen Diagnoseschlüssel zu erfassen.
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Dadurch sollen Befunddaten intensiver ausgewertet und die Ergebnisse in die Vor-Ort-Beratung einfließenkönnen. Mit von der Partie sind bei dem bis September 2018 angelegten Projekt die Rinderunion (RBW), das Landwirtschaftliche Zentrum (LAZBW) in Aulendorf, die Zuchtwertschätzstelle in Kornwestheim bei Ludwigsburg sowie die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen.
5142 baden-württembergische Milchviehbetriebe wurden hierfür vor anderthalb Jahren befragt, wie die Klauenpflege ihrer Kühe in der Praxis abläuft. 33 Prozent der befragten Höfe dokumentieren, so ein Ergebnis, die Klauenbefunddaten, 67 Prozent der Betriebsleiter erfassen die Befunddaten ihrer Kühe nicht. Bei denjenigen Betriebsleitern, die erfassen lassen, wie es um die Gesundheit der Kuhklauen steht, läuft die Dokumentation meistens auf dem Papierweg.
Nur wenige nutzen eine eigene Klauenerfassungs-Software. Derzeit sind vier Klauenpfleger mit 90 Milchviehbetrieben an dem Projekt beteiligt. Die Klauenbefunddaten, die sie bei den behandelten Kühen erheben, übertragen sie über eine Schnittstelle in den Datenpool des LKV. Aus diesem Pool sollen Milchviehhalter künftig eine fortlaufend aktualisierte Liste der Tieridentifikationsdaten mit den hinterlegten Informationen zur Klauengesundheit ihrer Herde erhalten.
Schließlich sollen die erfassten Daten Landwirten über das Online-Herdenmanagement (RDV4M) zur Verfügung gestellt werden. „Das Projekt entwickelt sich gut“, gibt sich Drössler optimistisch. Inzwischen seien die Daten von 2971 Kühen ermittelt und 5518 Diagnosen gestellt worden. Am häufigsten wurde dabei der Weiße-Linie-Defekt (20 Prozent) bei den Kühen entdeckt, gefolgt von Klauenfäule (14 Prozent) und dem Rusterholz´schen Sohlengeschwür (13 Prozent).
Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe 6/2018 von BWagrar.
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