Vom Nutzen fiebersenkender Mittel beim Schwein
Eine Influenzainfektion macht schlapp. Das trifft Mensch und Tier gleichermaßen. Mit Fieber und daraus folgenden Gliederschmerzen verlieren auch Schweine rasch die Fresslust. Der Substanzverlust begünstigt bakterielle Sekundärinfektionen und erschwert die Aufnahme von verordneten Medikamenten. Fiebersenkende Präparate über das Tränkewasser können die Abwärtsspirale schneller stoppen.
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Wohlbefinden beschleunigt Heilung
Viele Infektionskrankheiten im Schweinstall sind von Fieber begleitet. Virale Infektionen wie Influenza, PVC2 assoziierte Erkrankungen oder PRRS, aber auch bakterielle Infektionen, beispielsweise Actinobacillus pleuropneumoniae und Salmonellen-Infektionen, sind oft von einem hohen Anstieg der inneren Körpertemperatur begleitet. Bei Fieber führt die Ausschüttung von Botenstoffen zur Herabsetzung der Schmerzschwelle und einem sichtbaren Unwohlsein. Auch Geburtsstress, schmerzhafter Milchdruck im Gesäuge nach dem Absetzen oder Lahmheiten sind von Schmerzen begleitet.
Der mit Schmerzstress verbundene Anstieg des Cortisolgehaltes im Blut kann zu einem gesteigerten Aggressionsverhalten gegenüber Artgenossen führen und der Beginn eines Teufelskreises werden, der sich auch nach dem Heilungsprozess bei Ferkeln beispielsweise in den Mastgruppen fortsetzt. Neben hängenden Köpfen und lethargischem Verhalten sind die verminderte Wasser- und Futteraufnahme und damit ein verringerter Harn- und Kotabsatz objektive Kriterien für Schmerzen.
An dieser Stelle setzt die Therapie mit einem Fiebersenker mit dem Wirkstoff Paracetamol an. Dieser soll innerhalb der ersten zwei Stunden Wirkung zeigen und eine hohe Akzeptanz in Trog und Tränke haben, damit keine körperliche Schwächung und Substanzverlust bei Schweinen jeden Alters eintritt. Dafür benötigt er eine gute Löslichkeit und Stabilität ohne in Tränkeleitungen Biofilme zu hinterlassen. Das ideale Präparat darf die Magenschleimhaut nicht beeinträchtigen oder die bei verschiedenen Infektionskrankheiten erhöhte Blutungsneigung verstärken, was bei herkömmlichen Alternativen bislang häufig der Fall war.
Stress beeinträchtigt die Leistung des Immunsystems. Wird der durch das Fieber bedingte Schmerzstress und die damit verbundenen Befindlichkeitsstörungen der Tiere rasch abgestellt, steigt die körpereigene Abwehrleistung. Die Infektionen verlaufen milder, Heilungsprozesse bei Lahmheiten oder Technopathien schneller und häufig ist eine Gabe von Antibiotika durch Vermeidung von Sekundärinfektionen überflüssig. Damit sind auch null Tage Wartezeit ein wesentliches Kriterium für den raschen und effizienten Einsatz eines Fiebersenkers vom Absetzer über die Mastperiode bis zur sicheren Anwendung bei trächtigen und laktierenden Sauen.
In BWagrar 6/2018 berichtete eine Tierärztin aus Schrozberg über ihre positiven Erfahrungen mit fiebersenkenden Mitteln.
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