Lambert und Rukwied für eine starke GAP
Vor dem Hintergrund drohender Kürzungen im EU-Agrarhaushalt appellieren Christiane Lambert, Präsidentin des französischen Bauernverbands FNSEA und DBV-Präsident Joachim Rukwied noch einmal an die Staats- und Regierungschefs, den EU-Haushalt aufzustocken, um auch die Zukunft der EU-Agrarpolitik zu sichern. In einem gemeinsamen Schreiben bitten sie Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron darum, sich für die Zukunft der ländlichen Räume und der Landwirtschaft enzusetzen.
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Mögliche Kürzungen im Agrarbudget würden eine „enorme Belastung für die ländlichen Räume und für unsere landwirtschaftlichen Betriebe bedeuten“, heißt es in dem Schreiben. Die Bauernverbandspräsidenten fordern Merkel und Macron auf, die Reihe der Haushaltskürzungen der letzten 20 Jahre nicht weiter fortzusetzen und das Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die nächste Haushaltsperiode stabil zu halten.
Starker Haushalt für Stabilität und Zusammenhalt
"Ein starkes Budget ist Garant für Stabilität und Zusammenhalt der Europäischen Union. Jede Kürzung wäre automatisch eine Schwächung des ländlichen Raumes – und zwar in ganz Europa“, so die Präsidenten. Nur mit einer angemessen finanzierten Gemeinsamen Agrarpolitik, die gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union garantiere, könne die europäische Landwirtschaft im globalen Wettbewerb auf offenen Märkten bestehen.
Der Austausch zwischen FNSEA und DBV hatte die Ausgestaltung der GAP nach 2020 und der neuen grünen Architektur zum Thema. Rukwied sieht das von der Kommission derzeit diskutierte Umsetzungsmodell („Delivery Model“) als Möglichkeit, die EU-Fördermaßnahmen für die Landwirte effektiver und einfacher zu gestalten und damit den europäischen Mehrwert der GAP noch weiter zu verstärken.
Die Erzeuger in der Kette stärken
Ein weiteres gemeinsames Anliegen von FNSEA und DBV ist auch das Vorgehen gegen unlautere Handelspraktiken (UTP), um die Verhandlungsposition der Landwirte zu stärken. Der DBV hält den Regelungsvorschlag der EU-Kommission gegen unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittellieferkette für einen wichtigen ersten Schritt, aber nicht weitreichend genug.
Der DBV fordert darüber hinaus, die kartellrechtlichen Möglichkeiten zur Bündelung auf Erzeugerebene auf alle von Landwirten getragenen Vermarktungs- und Verarbeitungsorganisationen - einschließlich der Genossenschaften - zu erweitern: „Wir müssen da noch deutlich weitergehen, um die landwirtschaftlichen Erzeuger zu stärken und eine höhere Marktransparenz über die Verteilung der Wertschöpfungsanteile in der Lebensmittelkette anstreben“, so DBV-Präsident Rukwied.






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