Aufwärtstrend geht weiter
Der ökologische Landbau in Deutschland ist auch 2017 deutlich gewachsen. Damit setzt sich der positive Trend fort. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche ist um 9,7 Prozent angewachsen. Auch die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat sich erhöht: um 8,3 Prozent.
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Das geht aus den Jahresmeldungen der Länder über den ökologischen Landbau hervor, die dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorliegen. Dazu erklärt die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner:
„Bio und konventionell sind Anbauweisen, die gut im Miteinander existieren können - statt im Gegeneinander. Wie ein Landwirt wirtschaftet, ob er sich für den biologischen Anbau entscheidet, das obliegt jedem Unternehmer selbst. Aber es liegt an den politischen Rahmenbedingungen, ob wir Hürden senken und Bauern Mut machen, den Weg des Biolandbaus zu gehen. Denn die Zahlen belegen: Die Verbraucher fragen immer mehr nach Produkten aus ökologischem Anbau. Das Engagement meines Ministeriums zahlt sich aus. Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode eine Zukunftsstrategie für den Ökolandbau entwickelt, auf der wir jetzt aufbauen. Unser Ziel, das wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben: 20 Prozent Ökolandbau bis 2030. Der ökologische Landbau ist neben der konventionellen Landwirtschaft eine wichtige Säule der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Er hat seinen festen Platz in der Agrarpolitik. Mir ist wichtig, dass der Ökolandbau und die konventionelle Landwirtschaft nicht gegeneinander ausgespielt werden. Deshalb haben wir gemeinsam den Mittelansatz zur Förderung der Ökolandbaus im Haushalt noch einmal kräftig erhöht.“
Hintergrund
Die Zahl der Betriebe, die ausschließlich Bio-Produkte verarbeiten, ist gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf insgesamt 9750 gestiegen. Die reinen Handelsunternehmen verzeichnen bei einer Anzahl von 2953 einen Zuwachs von 5,5 Prozent. Die Strukturdaten zum ökologischen Landbau 2017 in Deutschland können Sie in der Aufstellung der BLE (Strukturdaten Ökolandbau 2017) nachschlagen.
BÖLW: Chance für die Politik wichtige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen
Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert die von der Bundeslandwirtschaftsministerin veröffentlichten Zahlen zum Ökolandbau:
„Immer mehr Bauern ergreifen die Bio-Chance. 2017 stellten insgesamt mehr als 2.200 Betriebe in Deutschland auf Ökolandbau um. Jeden Tag wandelten die Bauern eine Landwirtschaftsfläche so groß wie etwa 467 Fußballfelder in Bio um. Mehr Bio ist gut für alle. Für die Kunden, die immer mehr Bio von hier kaufen. Und natürlich für die Bauern, die durch stabile und gute Preise von ihren Produkten leben können.
Wir fordern die Politik in Bund und Ländern auf: Nutzen Sie das Öko-Potenzial für den dringenden Umbau von Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland! Die Kompetenz und die Erfahrung der Unternehmen der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft und die stetig wachsende Bereitschaft der Bürger, mehr Geld für umwelt- und tierfreundliche Produkte zu zahlen, sind der Rohstoff für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.
Wir fordern Bundesministerin Julia Klöckner auf, alle Stellschrauben auf 20 Prozent Ökolandbau bis 2030 auszurichten, das Ziel hat die Große Koalition im Koalitionsvertrag festgelegt. Die Zukunftsstrategie Ökolandbau muss jetzt kraftvoll umgesetzt werden. Und in Überstimmung mit Düngeverordnung, Tierwohllabel, öffentliche Beschaffung und der EU-Agrarpolitik gebracht werden.
Wir erwarten, dass alle Ressorts die Zukunftsstrategie als gemeinsame Aufgabe der gesamten Bundesregierung anpacken, beispielsweise auch die Forschungs-, der Gesundheits- oder der Umweltpolitik“
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