Immer weniger Rinder besitzen Antikörper gegen das Virus
Immer weniger Rinder sind mit dem BVD-Virus infiziert. Das dokumentieren Zahlen des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamtes (STUA) in Aulendorf. Doch im vergangenen Jahr ist die Zahl der Virämiker (Dauerausscheider, PI-Tier) im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen.
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Das hänge, so das STUA, vor allem damit zusammen, dass allein in einem baden-württembergischen Bestand über 20 Virämiker innerhalb von sechs Monaten geboren worden sind. Ursache war hier der Zukauf eines nicht erkannten PI-Tieres aus einem anderen Bundesland, das innerhalb kürzester Zeit zur Durchseuchung des kompletten Bestandes führte.
Ansonsten zeichneten sich hierzulande und im gesamten Bundesgebiet Erfolge bei der Bekämpfung der Rinderkrankheit ab. Die Erfolge hätten aber auch zugleich das Risiko einer Neuinfektion erhöht, da immer weniger Rinder Antikörper gegen das Virus besitzen. Sie seien somit empfänglicher für einen Neueintrag. In diesem „sensiblen Stadium“ der Bekämpfung sei es entsprechend wichtig, wachsam zu bleiben und die Untersuchungsdichte bei den Tieren zu erhöhen.
Die bovine Virusdiarrhoe zählt zu den verlustreichsten Virusinfektionen und wird durch das sogenannte Pestivirus ausgelöst wird. Man geht davon aus, dass zirka 70 bis 80 Prozent der Rinderbestände mit dem Virus infiziert sind. Meistens breitet sich die Infektion unbemerkt im Bestand aus, weil anfänglich keine oder nur leichte Krankheitssymptome wie Nasenausfluss, Atemwegserkrankungen und Durchfall bei den Rindern beobachtet werden können. Die Infektion während der Trächtigkeit verursacht hohe wirtschaftliche Schäden und wird meist erst nach Monaten in aller Deutlichkeit erkennbar. Dabei hängt es davon ab, zu welchem Zeitpunkt sich das tragende Rind mit dem BVD-Virus angesteckt hat.
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