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Erntedank-Wochenmarkt in Stuttgart

Apfel als Mahnung gegen Gier

Gier kann zu übertrieben billigen Angeboten führen, die aber wenig Wert haben und bei denen Menschen leiden. Das sagt Diakon Uwe Renz beim Erntedank-Wochenmarkt am Samstag, 6. Oktober 2018, vor der Stiftskirche in Stuttgart. LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser betonte, trotz Dürre und Futterknappheit auf manchen Höfen sei die Vielfalt in den Regalen nicht gefährdet. Allein das sei Grund genug, dem Schöpfer zu danken. Die Erlöse von rund 2000,- Euro aus dem Verkauf gestifteter Erntegaben der Marktbeschicker kommen denm Hilfswerken „Brot für die Welt" und "Misereor" zugute.
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LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser mit Kunden und Kundinnen beim Erntedank-Wochenmarkt am Samstag, 6. Oktober 2018, vor der Stiftskirche in Stuttgart.
LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser mit Kunden und Kundinnen beim Erntedank-Wochenmarkt am Samstag, 6. Oktober 2018, vor der Stiftskirche in Stuttgart. Krehl
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Stuttgart, 6. Oktober 2018

37. Erntedank-Wochenmarkt vor der Stiftskirche in Stuttgart

Verkauf gestifteter Erntegaben der Marktbeschicker zu Gunsten von „Brot für die Welt" und "Misereor"

 

Selbst der deutsche Kaiser habe Gott als höchste Instanz anerkannt, was durch den Reichsapfel mit Kreuz verbildlicht wurde. Das erklärt Diakon Uwe Renz bei schönen Herbstwetter und mit Passanten vollen Gassen vor der Stuttgarter Stiftskirche.

Wer billig kauft, bekommt wenig Wert

"Wer nur billig will, bekommt auch billig, aber mit wenig Wert", gibt der Diakon zu bedenken. "Durch solches gierhaftes Verhalten leiden Menschen, am meisten die Armen". Renz hebt ein leuchtend roten Apfel vom mit Früchten reich geschmückten Altar in die Höhe und ruft: "Dieser Apfel kann uns als Mahnung gegen die Gier dienen, als Mahnung, den Schöpfer und sein Werk anzuerkennen und die Gier zu bezwingen". So wie seinerzeit der Reichsapfel mit Kreuz des Kaisers.

Erntedank gerade in moderner Zeit aktuell

Erntedank sei gerade auch in Zeiten wichtig und richtig, in denen manche den Dank an den Schöpfer gleichsam abschaffen wollten, unterstreicht Vizepräsident Gerhard Glaser vom Landesbauernverband (LBV). Solche Leute meinten, beispielsweise angesichts neuer Bio- und Gentechniken, den Erntedank aus den Kirchen herausbringen zu müssen. Stattdessen wollten manche von ihnen in modernen Forschungstempeln neuen Göttern huldigen.

Mahnung, nicht zur Dornenkrone zu werden

Aber neues Leben könne nur "von unserem Schöpfer kommen", gibt der LBV-Vizepräsident zu denken. Selbst wenn solche "Forscher" auch jedes Molekül an seinen vermeintlich richtigen Platz bringen würden, ändere das nichts an dieser Erkenntnis. Der Mensch als "Krone der Schöpfung" müsse aufpassen, nicht zur "Dornenkrone" zu werden, mahnt Glaser.

Mit Bauern und Gärtnern weiter rechnen

Die Bauernfamilien setzten sich seit jeher für den Erhalt der Natur und Umwelt, für Arten-, Tier- und Verbraucherschutz ein, bekräftigt der LBV-Vizepräsident. Sie täten das täglicgh mit hohem Engagement und Verantwortungsbewusstsein. "Mit uns können Sie weiterhin rechnen!", ruft er den Zuhörern zu. "Gehen Sie mit den Bauern- und Gärtnereifamilien pfleglich um. Es sind die einzigen, die Sie haben", appelliert Glaser an die Verbraucher.

Demut und Dankbarkeit fördern die Balance

In seiner Enzyklika "Laudato si"  vom 24. Mai 2015 zeigt Papst Franziskus, wie Konflikte, Armut und Reichtum miteinander verwoben sind, erklärt Diakon Renz. Wenn der der Schöpfer nicht angenommen werde, warne der Papst, neige der Mensch dazu, seinen Mitmenschen die eigenen Gesetze aufzuzwingen, interpretiert Renz die Enzyklika.

"Billigheimer und Gierschlunden" ihr Treiben schwerer machen

Demut und Dankbarkeit mögen da helfen, die Balance in den Öko- und Sozialsystemen zu halten, meint der Diakon. "Allen verantwortlich und nachhaltig Handelnden gebührt Dank!", betont er. Dann hätten "Billigheimer und Gierschlunde" es schwer oder zumindest schwerer, ist Diakon Renz überzeugt.

Apfel erinnert an Verantwortung des einzelnen

Der Apfel solle als Symbol dafür an die Verantwortung jedes einzelnen erinnern. "Wohl bekomm's" ruft Uwe Renz den Besuchern des Erntedank-Gottesdienstes zu "und lassen Sie es sich in diesem Sinne schmecken",  wirbt er auch für den Verkauf der Erntegaben für "Brot für die Welt" und "Misereor".

Marktbeschicker spenden für gemeinnützigen Zweck

Eingeladen zum Erntedank-Wochenmarkt hatten die Märkte Stuttgart GmbH mit ihrem Geschäftsführer Thomas Lehmann und die Wochenmarktbeschicker mit ihrem Sprecher Henk van der Geer, Gärtner aus Fellbach-Schmiden (Rems-Murr-Kreis). Durch das außerordentliche Engagement und die gespendeten Erntegaben der Marktbeschicker und aller Helfer, unter anderen vom Gärtnerei- und Landesbauernverband, können die kirchlichen Hilfswerke "Brot für die Welt" und "Misereor" unterstützt werden.

Ansprachen und musikalische Umrahmung

Ansprachen hielten:

  • Pfarrerin Monika Renninger,
  • Diakon Uwe Renz,
  • Stuttgarts Erster Bürgermeister Michael Föll,
  • Vizepräsident Gerhard Glaser vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV), selbst Landwirt mit Milchvieh aus Schemmerhofen (Landkreis Biberach) und
  • stellvertretender Hauptgeschäftsführer Horst Wenk vom Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV).

Für die musikalische Umrahmung sorgten:

  • der Posaunenchor Stuttgart-Rohr und
  • die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben.

Alle genannten Redner, weitere Marktbeschicker und Mitarbeiter vom Gärtnereiverband verkauf ten unmittelbar nach dem Erntedank-Gottesdienst die prächtig gefüllten Körbe und Taschen mit den gestifteten Erntegaben der Marktbeschicker zu Gunsten von „Brot für die Welt'' und „Misereor". Dabei belief sich der Preis auf 10,- Euro je Tasche und 8,- Euro je Korb.

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