PRRS: So funktioniert der Schutz vor den gefährlichen Viren
Das PRRS (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom) gehört noch immer zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Krankheiten in der Schweinehaltung. Experten schätzen, dass 70 bis 90 Prozent der Betriebe PRRS-positiv sind.
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PRRS kann sowohl in Sauenbetrieben durch die charakteristischen Fruchtbarkeitsstörungen als auch in der Aufzucht und Mast durch vorwiegend respiratorische Symptome erhebliche Schäden verursachen. Berechnungen ergeben einen finanziellen Schaden von etwa 25 bis 250 Euro pro Sau und Jahr sowie von 2,50 bis 31 Euro pro Mastschwein.
Um PRRS zu kontrollieren, ist eine Impfung gut geeignet, reicht aber als alleinige Maßnahme nicht aus. Umfangreiche Biosicherheitsmaßnahmen sind das A und O.Neues PRRSV-Isolat „Acro“Erreger des PRRS-Syndroms ist das PRRS-Virus. Das Virus hat eine hohe Infektionsfähigkeit, nicht zuletzt deswegen, weil es sich bei seiner Vermehrung langsam, aber stetig immer wieder verändert. Dieser intelligente Schutzmechanismus sichert das eigene Überleben.
Zu Beginn der PRRS-Infektionen, in den 1990iger Jahren, gab es nur zwei PRRS-Virenstämme: Ein europäischer und ein US-Stamm, die sich in ihrer genetischen Information deutlich unterschieden. Mittlerweile hat sich aus diesen Ursprungsstämmen eine Vielzahl von Virusvarianten entwickelt, die mal mehr Atemwegserkrankungen, mal mehr Fruchtbarkeitsprobleme hervorrufen und in ihren krankmachenden Eigenschaften unterschiedlich stark wirken.
PRRS-Feldstämme aus Osteuropa mit hohem Gefahrenpotenzial
Neue Studien weisen dem europäischen PRRS-Stamm mittlerweile sogar eine höhere Mutationsfreudigkeit nach als dem US-PRRS-Virusstamm. Forscher können leider nicht vorhersagen, ob vorhandene Feldstämme virulent, also krankmachend sind oder nicht. Aufgrund von Daten über PRRS-EU-Feldstämme, die in östlichen Ländern kursieren (EU Subtyp 3), ist zu erwarten, dass diese Virusstämme häufiger schwere Erkrankungen auslösen als die EU-Stämme in West- und Zentraleuropa.Seit dem Frühjahr 2015 tritt ein neues EU-PRRSV-Isolat auf.
Zum ersten Mal bemerkte man es in Österreich. In der Genbank AUT 15-33 wird es kurz als „Acro“ benannt. Kein bekanntes PRRSV-Isolat ist ihm ähnlich. Die klinischen Symptome zeigen sich variabel, sind aber häufig äußerst dramatisch. In einem Betrieb mit 80 Zuchtsauen in Niederösterreich trat plötzlich Fieber und reduzierte Fresslust bei den Sauen auf. Bisher PRRSV-unverdächtig, dachte man dort zuerst an eine Influenza-Infektion, dann kamen jedoch die typischen Reproduktionsprobleme hinzu.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in der kommenden Ausgabe 11/2019 von BWagrar.
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