Promotionsarbeit zu Roggenfütterung ausgezeichnet
Mit dem Thema seiner Promotion habe Dr. Richard Christopher Grone den Zeitgeist getroffen. Der Mitarbeiter der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der an einem durch die Raiffeisen-Genossenschaften unterstützen Projekt zur Roggenfütterung forscht, ist von der H. Wilhelm Schaumann Stiftung ausgezeichnet worden. Grones Promotionsarbeit „Zur Bedeutung physio-chemischer Eigenschaften von Futtergetreide (Weizen, Roggen, Gerste) für die Herstellung und Verwendung in Mischfuttermitteln für Schweine“ liefere wichtige Ansätze für die positiven Effekte höherer Anteile von Roggen in der Tierernährung.
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Grone ist am Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover als technischer Leiter unter der Führung von Institutsdirektor Professor Dr. Josef Kamphues für das Forschungsprojekt „6-R“-Konzept verantwortlich. Darin geht es um die Frage, wie Roggen im Futter zur Gesundheit und zum Wohl von Schweinen beitragen kann. Neben der Tierärztlichen Hochschule sind zwei weitere Tierernährungsinstitute sowie der Saatguthersteller KWS als Wirtschaftspartner beteiligt. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) ist mit seinen Mitgliedsunternehmen Raiffeisen Kraftfutterwerk Mittelweser Heide und der Viehvermarktung Walsrode in den Forschungsverbund einbezogen. Gefördert wird das Forschungsprojekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Schweine profitieren von ballaststoffreichem Roggen
In seiner Promotionsarbeit hat Grone unter anderem untersucht, welche verarbeitungstechnischen und physiologischen Unterschiede es zwischen Weizen und dem „ballaststoffreichem“ Roggen gibt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Roggen durch seine einzigartige Kohlenhydrat-Zusammensetzung einen positiven Einfluss auf die Sättigung der Tiere hat, wodurch gleichzeitig ihr Wohlergehen verbessert wird.
„Die Ergebnisse einer vorangegangenen und noch andauernden Feldstudie und die umfangreichen Forschungsansätze im „6-R“-Projekt verweisen auf das erhebliche Potenzial von Roggen für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung“, so Professor Dr. Kamphues. „Beobachtet werden unter anderem eine deutliche Abnahme beziehungsweise Vermeidung des Ebergeruchs in der Jungebermast, eine generelle Reduktion der Salmonellenbelastung um circa 35 Prozent sowie eine deutliche Steigerung des Wohlbefindens der Tiere.“
6-R steht für den Projekttitel „Regionale Renaissance von Roggen und Raps zur Reduktion von Problemen in Pflanzenbau und Tierproduktion durch Reevaluation der Inhaltsstoffe und deren gezielte Nutzung zur Förderung des Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutzes“.
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