Schweine profitieren von Roggen in der Ration
Weniger Salmonellen, gesündere Schweine und ein geringerer CO2-Ausstoß: Der verstärkte Einsatz von Roggen in der Schweinefütterung wirkt sich laut einer neuen Studie positiv aus. Das nun zu Ende gegangene vierjährige Forschungsprojekt untermauere das Potenziel des Getreides für eine nachhaltige und gesunde Schweinefütterung, teilt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hierzu mit.
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„Roggen wird von den Tieren auch bei hohem Leistungsniveau in größeren Mengen akzeptiert. Ein hoher Anteil an Hybridroggen im Mischfutter kann dabei eine Salmonellenbelastung im Stall deutlich reduzieren“, erläutert Dr. Andreas von Felde, Leiter Produktmanagement Fütterung der KWS Lochow GmbH.
„Die Untersuchungen belegen, dass die hohen Anteile an wasserlöslichen Kohlenhydraten des Roggens am Ende des Verdauungstrakts von den Bakterien vermehrt zu flüchtigen Fettsäuren umgebaut werden. Das ist gut für die Darmschleimhaut und erschwert die Ansiedlung von Salmonellen“, erklärt Prof. Dr. Christian Visscher, Direktor des Instituts für Tierernährung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Darüber hinaus zeigten die Forschungsergebnisse, dass Roggen die Darmgesundheit der Tiere fördere und zu höherem Wohlbefinden der Tiere und somit zu mehr Tierwohl führe.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), Dr. Henning Ehlers, bewertet die Studienergebnisse positiv: „Schweinehalter suchen neue Methoden, wie sie ihre Tiere gesund und nachhaltiger füttern können. Heimischer Roggen kann dazu erheblich beitragen.“ Roggenbetonte Futtermischungen könnten die CO2-Bilanz der Schweinehaltung verbessern. Denn Hybridroggen verbrauche im Anbau gegenüber anderen Getreidearten weniger Dünger, Pflanzenschutz und Wasser und biete so eine Alternative in der Fruchtfolge.
An dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten und vom Saatguthersteller KWS initiierten Forschungsprojekt „6-R-Konzept“ mit dem Titel „Regionale Renaissance von Roggen und Raps zur Reduktion von Problemen in Pflanzenbau und Tierproduktion durch Reevaluation der Inhaltsstoffe und deren gezielte Nutzung zur Förderung des Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutzes“ war ein Forschungsverbund beteiligt. Neben der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Freien Universität Berlin und der Universität Bonn sowie KWS gehörten ihm der DRV sowie seine Mitgliedsunternehmen Raiffeisen Kraftfutterwerk Mittelweser Heide und Viehvermarktungsgemeinschaft Aller-Weser-Hunte an.
Eng verknüpft mit dem „6-R-Projekt“ ist das laufende Wissenschaftsprojekt „Rye-SaFe“. Dabei wird untersucht, ob sich die Salmonellenbelastung bereits in der Sauenhaltung und in der Ferkelproduktion durch eine roggenbetonte Fütterung reduzieren lässt. An diesem Projekt sind ein weiteres Mal Mitgliedsunternehmen des DRV ebenso beteiligt wie der Saatgutzüchter KWS, die Tierärztliche Hochschule Hannover sowie weitere Partner.
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