Lebensmitteleinzelhandel (LEH) startet vierstufigen Haltungskompass
Die in der Initiative Tierwohl (ITW) aktiven Lebensmitteleinzelhändler kennzeichnen seit 1. April 2019 die Haltungsform bei Schweine-, Geflügel- und Rindfleischprodukten. Die vierstufige Klassifizierung wird schrittweise für verpacktes Fleisch eingeführt. Auf den Haltungskompass verständigt haben sich Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Netto, Kaufland, Lidl, Rewe und Penny. Die Organisation und Kontrolle des Systems soll über die Trägergesellschaft der ITW erfolgen.
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Vier schon bekannte Stufen
Laut den beteiligten Supermärkten und Discountern sei die Haltungsform kein neues Tierwohl-Siegel, sondern ordne bestehende Tierwohlprogramme in einem vierstufigen System ein und kennzeichne dabei, nach welchem Standard das Tier gehalten worden ist.
Stufe 1 Stallhaltung: QS- oder vergleichbare Standards.
Stufe 2 Stallhaltung Plus: Höhere Tierwohlstandards – zum Beispiel zehn Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial.
Stufe 3 Außenklima: unter anderem weitergehende Platzvorgaben und Frischluft-Kontakt.
Stufe 4 Premium: unter anderem noch mehr mehr Platz und Auslaufmöglichkeiten – hierunter fällt auch Biofleisch.
Vereinbar mit staatlicher Kennzeichnung?
Das System Haltungsform sei so angelegt, dass es grundsätzlich vereinbar sei mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung, heißt es aus den Reihen des Handels. In einer ersten Reaktion begrüßte das Bundeslandwirtschafts-ministerium (BMEL) das gemeinsame System des Handels und stellte gleichzeitig klar, dass die staatliche Tierwohlkennzeichnung über eine reine Haltungskennzeichnung hinaus gehen werde. Dort werde die gesamte Lebensspanne des Tiers in den Blick genommen – von der Geburt bis zur Schlachtung.
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