Mehr erdrückte Ferkel in Freilaufbuchten
Bei der zweitägigen Abschlussveranstaltung des Verbundprojektes "InnoPig" stellten Forschende jetzt die neuesten Erkenntnisse zur Ferkelaufzucht vor. Ein Ergebnis: In Freilaufbuchten werden mehr Ferkel erdrückt als in herkömmlichen Abferkelbuchten.
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Über 130 Besucher kamen Anfang April zur Abschlussveranstaltung des Verbundprojekts "InnoPig" an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Unter dem Thema „Einfluss verschiedener Abferkel- und Aufzuchtsysteme auf Tierwohl, Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit in der Schweinehaltung – ein interdisziplinärer Ansatz“stellten die beteiligten Forscher ihre Ergebnisse vor.
Alternative Haltungssysteme für Sauen und Ferkel gefragt
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der landwirtschaftlichen Rentenbank geförderte Projekt startete im September 2015 und stand unter der Leitung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Kiel. Joachim Krieter, Professor für Tierhaltung und Produktqualität und Projektleiter, eröffnete die Veranstaltung: „Wir freuen uns über den großen Zuspruch. Über 130 Anwesende am heutigen Tag stellen klar, dass alternative Haltungssysteme für Sauen und in der Ferkelaufzucht auf großes Interesse stoßen. Das Projekt planten wir von Anfang an mit den Landwirtschaftskammern in Schleswig-Holstein und Niedersachen sowie Stallbaufirmen und blieben somit immer nah an den wirklichen Fragestellungen bei der Schweinehaltung und Ferkelaufzucht.“
Bei "InnoPig" untersuchten Forschungsteams verschiedene Haltungssysteme für den Abferkelstall im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (Schleswig-Holstein) und in der Versuchsstation für Schweinehaltung in Wehnen (Niedersachsen). Im Projekt wurden drei Abferkelsysteme verglichen, die traditionelle Abferkelbucht mit Ferkelschutzkorb, die freie Abferkelung in Bewegungsbuchten (mit und ohne Ferkelschutzkorb) und die freie Abferkelung Bewegungsbuchten mit Gruppenhaltung der Sauen.
Ferkelschutzkorb fünf Tage im Einsatz
Für die drei Abferkelsysteme wurden Daten zum Tierverhalten, zur Wirtschaftlichkeit und Arbeitssicherheit, zur Tiergesundheit und -ernährung und zur Leistung erfasst. Am besten schnitten die Bewegungsbuchten ab, bei denen der Ferkelschutzkorb nur fünf Tage genutzt wurde. Hier hatten die Sauen mehr Bewegung und die Anzahl der erdrückten Ferkel war ähnlich gering, wie bei der Verwendung des Ferkelschutzkorbes über 28 Tage. Beim kompletten Verzicht auf den Ferkelschutzkorb kam es zu oft vor, dass die Sau ihre Ferkel erdrückte.
Insgesamt neun Partner aus Wissenschaft, Beratung und Wirtschaft hatten sich an dem Projekt beteiligt.
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